Alta Via delle Dolomiti Nr. 1 Teil 2, 04.07. - 08.07.2019

1.Tag, Donnerstag 4.7.
Anreise in Fahrgemeinschaften; Treffpunkt ist Kirchheim-Ost 6.00 Abfahrt.
Wir fahren durch das wunderschöne Gadertal-Val Badia-, über den FalzaregoPass und kommen in Alleghe, 978m, an der Seilbahnstation an. Mit der Seilbahn überwinden wir die ersten 600hm zur Piane di Pezze, 1450m. Hier gibt es eine kurze Vesperrast. Um ca. 14:00 wandern wir los. Am Waldhang entlang, zunächst über einen Ziehweg, bis wir in felsiges Gelände kommen. Ab 1700m steil hinauf zum Lago Coldai, 2143m. An diesem malachitgrünen Seelein sind wir um ca 17:30. Dann geht es in Auf und Ab auf die Hütte zu. Doch seltsam: mit jedem Schritt, den wir uns ihr nähern, scheint sie sich weiter zu entfernen. Ein letzter finaler Anstieg, dann noch Treppenstufen. Um ca. 19:00 ist das Rifugio A.Tissi in 2250m erreicht! Nach dem Abendessen ein herrliches Alpenpanorama!

2.Tag, Freitag 5.7.
Abmarsch am Rifugio Tissi um 8:15. Es geht südlich abwärts auf Weg Nr. 560 durch ein steiles Wiesenstück und die Blumenliebhaber unter uns entdecken so manche Schönheit am Weg. Vorbei an einer aufgelassenen Alm zur Sella Pelsa 1954m. Auf Schotterweg zum Rifugio Vazzolèr, 1714m. Hier machen wir eine kurze Rast, "Radlerpause". Es hat dort einen verwilderten botanischen Garten, eine ital. Granate steht neben einem Baum! Über einen Geröllweg geht es abwärts auf 1430m, dann schräg auf Weg Nr 564 durch Latschen, Krummholz, später Wald, an den Westwänden des Civetta Massivs den Giaroi del Palanzin. Im Schatten machen wir Mittagspause. Um 13:15 geht es weiter aufsteigend. Heiß! Auf- und abwärts und Anstieg zur Forcella del Camp, 1933m, ca. 15:00. Im Wald geht es erst abwärts und dann noch einmal steil hinauf zum  Rifugio Bruto Carestiato, 1834m. Ausgiebige "Radlerpause". Es ist 16:00. Über unangenehmen Schotterweg geht es abwärts zum Passo Duran, 1605m. Ankunft um ca. 17:30. Dort im Rifugio St. Sebastiano ist unser 2. Quartier. Die Zimmer sind geräumig, wir finden viel Platz um den Inhalt unserer Rucksäcke auszubreiten. 1 TN nächtigt auf dem Balkon.

3.Tag, Samstag 6.7.
Frühstück um 6:30, um 7:45 geht es los. Zunächst über eine feuchte Almwiese, dann auf Weg Nr 543. Schön da im Wald, die kühle frische Luft tut uns gut. Der Weg geht freundlich dahin an den Südwänden des Tamer, grandiose Sicht auf massige Felswände. Mittagspause an der Malga Moschesin, 1800m. Ein noch so unscheinbarer Platz hat seine versteckten Pflanzenschönheiten. Wir steigen weiter über die Forcella del Moschesin, 1940m, mit alter Bebauung. Wir folgen dem Pfad auf eine Aussichtsfläche, 1892m. Traumhafte Panoramasicht auf Monte Pelmo, Antelao und andere. Weiter abwärts auf gekennzeichnetem Weg. Aus den angegebenen 20min werden 50min bis wir das Rifugio Pramperèt, 1867m, erreichen. Mittagspause bei Minestrone und "Radler" bis 14:00. Das Apfelschorle ist grasgrün. Eine Katze auf dem Stuhl wird fürsorglich weggetragen. Dies ist überhaupt der Tag der Tiere: Unterwegs entdeckten wir einen Schwalbenschwanz, später die Adleraugenbesitzerinnen Gemsen und Murmeltiere und 2 Kreuzottern sollten noch dazukommen. Vom Rifugio Sommariva al Pramperét steigen wir bei Bärenhitze weiter über Portela dei Pezedèi, 2097m, zur Forcella Zita nord, 2351m, die wir um ca. 15:00 erreichen. Über Schneefelder, neben denen das echte Alpenglöckchen entdeckt wird, geht es weiter aufwärts, unterhalb des Grats entlang bis zur Forc.della Zita Sud,2450m. Es ist 16:00. Von allen Seiten kamen Wolken und wir waren ganz verhüllt. Abstieg über Van de zita de Fora. Auf ca. 2000m hören wir es donnern und ein Gewitter erreicht uns. Der Abstieg führt über steilen Wiesenhang. Balancierend gelangen wir alle nach unten und erreichen das Rifugio Pian De Fontana, 1632m, um 18:15. Die Lager werden verteilt und als wir drinnen sitzen, schüttet es draußen wie aus Kübeln! Haben wir ein Glück gehabt! Wir öffnen ein Fenster und allen enfährt ein AHHH! Sofort eilt alles mit Fotoapparat nach draußen. Ein Regenbogen in all seinen Spektralfarben spannt sich über das Tal, später gibt es noch eine Spiegelung, ein doppelter Regenbogen! Für dieses unvergleichliche Naturereignis passt das italienische Wort "meraviglioso" und "magnifico" was prunkvoll, prachtvoll, bedeutet, am besten.

4.Tag, Sonntag 7.7.
Morgens um 6:00 zeigt sich die Bergwelt reingewaschen, unschuldig. Zarte Schleiergespinste steigen wie Nebelseen auf. Um 8:15 beginnt der Abstieg von Rifugio Pian De Fontana Richtung La Mulda. Steil hinab, dann geht es hinauf über Forcella la Vareta, 1704m. Eine schöne Mulde liegt vor uns. Herrlicher Ausblick und die Adleraugenbesitzerinnen entdecken 3 Geher in dem Felsmassiv vor uns. Steilgrashänge über dem Val del Vescovà führen uns weiter abwärts. Taglilien, Türkenbund und mit Ginster übersäte Hänge begleiten uns. Stetig abwärts, schließlich durch Wald erreichen wir das Rifugio F.Bianchet, 1245m. Wir machen eine kurze Pause und um 11:00 geht es weiter. Auf dem Fahrweg lange Zeit das Val del Vescovà entlang. Es kündigt sich wieder ein Gewitter an. Nach dem gestrigenTag dachte ich, dass es nicht mehr steiler kommen kann, doch ich sollte mich geirrt haben. Wir verlassen den Forstweg und es ist schmal, steil, nass und rutschig, und es herrscht eine schwüle Hitze. Um ca. 13:15 sind wir an der Bushaltestellte La Pissa, 1453m. Längst scheint die Sonne wieder. Der Bus bringt uns nach Belluno. Wir begeben uns zum Park Hotel Villa Carpenada. Unter Baumalleen entlang wandern wir von der Bushaltestelle dorthin. Nach der Zimmerverteilung treffen wir uns um 16:30. Mit etwas Verspätung klappt dies dann auch und mit Taxis fahren wir in die Belluneser Altstadt. Ein kleiner Schlendergang durch die Altstadt, die über Rolltreppen zu erreichen ist, bevor wir uns im "La Buca" zum Essen niederlassen. Es werden köstliche Pizzen seviert und jeder ist zufrieden. Zurück über die Piazza und mit Taxis kehren wir zum Hotel zurück. Dort auf den Terrasse sitzen wir noch eine Weile zusammen. Morgen müssen wir ja nicht mehr wandern!

5.Tag, Montag 8.7.
Frühstück um 7:30 auf der Hotelterrasse. Es gibt eine große Auswahl an Brot, Kuchen, Eier, Speck, Obst, Müsli, Joghurt.
Auf Nachfrage erfahren wir, dass es sich bei der Villa um die ehemalige Sommerresidenz eines Bischofs aus Bergamo handelt. Berühmte Gäste wie die Päpste, Joh.Paul II, Benedikt XVI, u.a. waren schon hier. Wandern zur Bushaltestelle. Mit Bus über Àgordo nach Alleghe. Ankunft dort um 10:30, Abfahrt um 11:00. Heimfahrt über Fedaiapass, Sellajoch mit grandioser Rundumsicht, durchs Grödnertal auf die Autobahn bei Klausen. Um 15:30 treffen wir die anderen Fahrgemeinschaften in Nassereit am Fernpass. Unerwarteter Zufall. Die weitere Heimfahrt verläuft verkehrstechnisch ruhig, jedoch über weite Strecken im Regen. Um ca. 18:30 sind wir in Kirchheim-Ost.
Danke für den schönen, und spannenden Weg an Katja und Michael
 
Text: Christa Gussmann
Bilder: Teilnehmer

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