Curona de Gherdeina - Bergkrone des Grödentals, 10.08. - 14.08.2023

Die Fahrt in die Dolomiten verging wie im Flug und kaum in St. Ulrich angekommen holte uns der Touristenrummel ein. Dank einer Teilnehmerin bekamen wir hinter dem restlos überfüllten Parkplatz eine Möglichkeit die Autos während unserer Tour abzustellen. Das Wetter war super und wir entschlossen uns nicht mit der Bahn, sondern zu Fuß zu unserer ersten Hütte aufzusteigen. Durch die Fußgängerzone folgten wir den Wegweisern zur Brogleshütte (2045m). Am Anfang des Annabachs wurden für die zahlreichen Touristen viele Spielplätze, Vesperbänke, Infotafeln, Einkehrmöglichkeiten angelegt und wir waren froh, als wir dem Rummel entfliehen konnten. Mit dem Broglessattel (2119m), erreichten wir den höchsten Punkt der heutigen Wanderung. Noch ein kleiner Abstieg und wir haben das Ziel, die Brogleshütte, erreicht. Sie wurde erweitert und wir waren einer der ersten Gäste in den neuen Räumen.

Früh sind wir am nächsten Tag aufgebrochen, denn unser Ziel liegt in weiter Ferne. Wir stiegen auf einem Teilstück des Adolf-Münkel-Weg in Richtung Villnößtal ab bis wir das Wegkreuz zur Mittagsscharte (2600m) erreichten. In vielen Windungen ging’s hinauf. Das Wetter ist wieder grandios und die Fernsicht an der Scharte war einmalig schön. Über einen kurzen steilen gut ausgebauten Steig stiegen wir ab und durch das Val di Ros wieder hinauf zur Furcela de Forces de Sieles (2505m). Unter uns lag die Regensburger Hütte, welche wir sozusagen rechts liegen liesen. Mittlerweile befanden wir uns auf dem Dolomitenweg 2, welcher in kleinen Wellen uns zur Puez-Hütte führte. Immer wieder bleiben wir stehen um den grandiosen Blick auf die Dolomiten zu genießen. Auch der Gipfel des Piz Boe ist in weiter Ferne zu sehen. Wenn alles klappt stehen wir da am übernächsten Tag am Gipfel.

Nach einem eher spärlichen Frühstück starteten wir zur heutigen längeren Tagesetappe. Bevor wir zum Grödner Joch (2121 m) abstiegen führte der Weg über das Puez-Hochplateau hinüber zum Ciampeijoch (2366 m), weiter zum Crespeina See, dann zum Crespeinajoch (2528 m) und Cirjoch. Am Grödner Joch hatte sich vor einigen Wochen ein Felssturz ereignet und wir waren gespannt auf die neue Wegführung. Es ist erstaunlich in welch kurzer Zeit hier der Weg passierbar hergestellt wurde. Allerdings sind es Hauptwanderwege wie der Dolomitenhöhenweg Nr. 2 und der Weg München-Venedig. Es war sehr warm und wir stiegen durch die mit Geröll überladene Scharte, mit Helm ausgestatten, hinauf zur Pisciadu Hütte (2585 m). Kaffee mit Kuchen ließ dann die Mühen des Aufstieges schnell vergessen. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Weiter hinauf gings zum Sella-Hochplateau. Hier strandete ein Hundebesitzer mit seinem Vierbeiner, Mit Hilfe vom Tourenleiter Ingo war es möglich den Hund über eine Leiter zu transportieren. Dunkle Wolken zogen auf und wir waren glücklich, dass es erst zu regnen begann nachdem wir an der fast neuen Boe-Hütte (2871 m). angekommen waren.

Nach einem super Frühstück waren wir gerüstet um den Piz-Boe zu besteigen. Mit leichtem Gepäck erreichten wir problemlos den Gipfel (3152m). Die grandiose Aussicht genossen wir bei Traumwetter. An der Boe Hütte angekommen hieß es Rucksack packen und weiterlaufen. Ein kleiner Anstieg auf den l `Antersass bevor wir annähernd 1000m auf dem Dolomiten Höhenweg 9 durch das Vale Lasties Richtung Sella Joch (2244 m) abstiegen. Ein Teil der Gruppe macht es sich gemütlich und fährt mit der Bahn hinauf zur Langkofelscharte (2684 m). Die anderen kämpften sich auf gut ausgebautem Weg zur Scharte. Gemeinsam stiegen wir durch das mit hohen Felswänden geprägte Landschaftsbild zur super bewirtschafteten Langkofelhütte (2253 m) ab. Eine tolle Erfrischung gab´s gratis in der Freiluftdusche.

Mit einem kleinem Abstieg verliesen wir die facettenreiche Langkofelgruppe. An den mächtigen Wänden des Plattkofels vorbei, mit Blick auf die Rosszähne, wanderten wir über welliges Almgelände zum Zallinger. Die einmalig schöne Hochfläche der Seiser Alm lag uns zu Füßen. Der Weg führte weiter hinunter zur kleinen Ortschaft Saltria und hinauf zur Seibahnstation des Mont See. Wir waren gut in der Zeit, das Wetter war wieder super und deshalb entschlossen wir uns durch das Waldgelände nach St. Ulrich abzusteigen. Bevor wir die Heimreise antraten gaben wir uns dem Touristenrummel hin und liesen bei Cafe, Eis und Kuchen die erlebnisreichen Tage Revue passieren.
 
Text: Elke Partsch
Bilder: Teilnehmer

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