Dachsteinhüttentour, 13.07. - 18.07.2023

The Kringel Tour formerly better known as Dachstein- or Bergrettertour

Gesamtlänge ca. 50 km
Gesamthöhe hoch ca. 4.400 Meter
Gesamthöhe runter ca. 4.400 Meter
Gesamtgehzeit netto ca. 35 Stunden
Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 1,4 Kilometer pro Stunde

1.Tag Donnerstag, 13.7.2023 - Von Ramsau zur Austriahütte
Anfahrt mit der Bahn, morgens bereits Chaos wegen diverser Zugausfälle wegen Sturmschäden, dann mit verschiedenen Bummelzügen mit ordentlicher Verspätung und verfallener Sitzplatzreservierung bis nach Schladming gekommen und mit dem Bus nach Ramsau. Fahrtzeit ca. 8 Stunden. Aufstieg von Ramsau zur Austriahütte. Ca. 480 Hm +, ca. 50 Hm -, Länge 3 km, Gehzeit 2 Stunden im Dauerregen. 2x Viererzimmer, sehr nette Hütte, gutes Essen, überschaubar belegt mit Gästen. Vorstellung der Tour und nächsten Etappe auf Katjas und meiner Karte mit markierten Schlüsselstellen.

2.Tag Freitag, 14.7.2023 - Von Austriahütte 1.630m zum Guttenberghaus 2.146m
Von der Austriahütte auf Weg 672 durch das Edelgries bis auf 2050 m, dann auf Weg 673, der im oberen Teil seilversichert ist, bis zur Edelgrießhöhe auf 2489 m. Hier auf Weg 618 durch das Landfriedtal zur Gruberscharte. Nun absteigend vorbei am Eselstein zum Guttenberg-Haus. ca. 1.000 Hm +, ca. 450 Hm -, Länge 7,1 km, Gehzeit 6 Std, so war der Plan. Zwischendurch wurde unserer Reiseleitung zu langweilig, also machten wir noch einen Abstecher auf den Scheichirgendwasgipfel (Scheichenspitze), nochmal 200 Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz. Unsere Berggämsen Michael und Clemens nahmen den A/B-Klettersteig ins Tal, während der Rest wieder über den „Normalweg“ abstieg. Übernachtung Guttenberg-Haus im Matratzenlager, Full House, zu Essen gab es Dal Bhat, Hütte an sich eher renovierungsbedürftig, Dusche wegen Wassermangel ausgefallen, Wetter war ganztägig trocken und leicht sonnig bis bewölkt.

3.Tag Samstag, 15.7.2023 - Vom Guttenberghaus 2.146m zur Simonyhütte 2.203m
Die Mammutstrecke bei Temperaturen um die 33 Grad (fast die Hälfte der gesamten Durchquerung, zumindest gefühlt), heißester Tag der Tour, 5 Liter getrunken. Vom Guttenberghaus auf Weg 616 zur Feisterscharte, teilweise seilversichert mit ersten Kraxeleien, weiter über das Dachsteinplateau bis der Weg 650 bei der Seilbahn kreuzt (Birkhahn aufgescheucht, ziemlichen Alarm gemacht, erstes größeres Tier der Tour) . Immer auf Weg 650 zur Gjadalm (dort genussvolle Pause gemacht, gut getrunken und lecker gegessen) weiter über Zirbengrube (schwarzer Wanderweg, warum auch immer) und unterhalb des Wildkarkogels zur schon von weitem sichtbaren (und unendlich weg zu scheinenden) Simonyhütte, ca. 770 Hm +, ca. 600 Hm -, Länge 14,6 km Gehzeit 7 Std, Übernachtung Simonyhütte im Matratzenlager, sehr schöne Hütte, rappeldicke voll, gutes Essen, Dusche wegen Wassermangel ausgefallen, Highlight: Nutella zum Frühstück und unendliche Freude bei Michael und mir. Sprüche des Tages von Katja: „dann schnurren wir los“ oder Kalenderspüche wie „ohne Mampf kein Dampf“

4.Tag Sonntag, 16.7.2023 Von Simonyhütte 2.203m zur Adamekhütte 2.196m
Von der Simonyhütte immer auf Weg 650 über Gletscherschliffe, teilweise steiler Steig zum Hohen Trog. Nun über die Hosswandscharte, teilweise ausgesetzt mit Seilversicherung (gerne auch ausgesetzte Abschnitte ohne) und Stahltritten. Weiter, bis der Weg den Zustieg zur Adamekhütte Weg 614 kreuzt und diesen bergauf zur Adamekhütte. Ca. 610 Hm +, ca. 600 Hm -, Länge 6,7 km, Gehzeit 6 Std, Übernachtung Adamekhütte Matratzenlager, sehr gutes Essen, wunderschöne Hütte, nur kalte Dusche, total nette Wirtsleute, tagsüber trocken und sonnig, abends dafür ordentliches Gewitter gehabt mit Starkregen.

5.Tag Montag, 17.7.2023 Von Adamekhütte 2.196m zurück zur Austriahütte 1.630m
Von der Adamekhütte über Linzerweg 614, teilweise ausgesetzt und seilversichert, über Schneefelder zur Windlegerscharte. Vor der Scharte setzte rasch starker Nebel ein und kurz darauf zusätzlich Regen und starker Wind, Orientierung in den Schneefeldern bei Sichtweite von 10-12 Metern extrem schwierig, nasse Klammern, Stahlstifte und Stahlseile haben die Durchquerung der Scharte zu einem Hochkonzentrationsabschnitt gemacht. Temperatur gefallen auf 8 Grad, Wetter besserte sich im Laufe des Abstiegs von der Scharte. Zwei Gämsen im Geröllfeld gesehen, waren nicht sonderlich beeindruckt von uns (Michael war wohl ein wenig enttäuscht ob der wenigen wilden Tiere auf dieser Tour). Von hier bergab bis zum Talboden und auf Pernerweg 617 über das Tor zur Südwandhütte. Dort Rast eingelegt, die meisten waren vor der persönlichen Plattheits-Grenze gefühlt nicht mehr weit entfernt, anstrengendste und forderndste Etappe von allen. Weiter über Türlwandhütte und auf Weg 615 zurück zu unserem Ausgangspunkt Austriahütte. Ca. 820 Hm +, ca. 1.400 Hm -, Länge 10,3 km, Gehzeit 9 Std, Übernachtung Austriahütte in 2x 4er Mehrbettzimmer, Essen war wieder gut wie am Anreisetag, erste warme Dusche, waren alleine auf der Hütte, abends wieder Gewitter und Regen

6. Tag Dienstag, 18.7.2023 Abstieg nach Ramsau und Rückfahrt mit der Bahn
Bissle (arg) wehmütig bei der Verabschiedung von der Hütte und den Bergen. Beim Abstieg noch minimalen Schlenker zum Emilienhof (da wo der Markus von den Bergrettern wohnt) gemacht, war ja schließlich die Bergrettertour, bis auf die Zufahrt sah tatsächlich alles so aus wie im Fernsehen. Busfahrt von Ramsau nach Schladming, geplanter Zug hatte natürlich wieder Verspätung, anderen Zug genommen bis Bischofshofen, noch nen Happen beim indischen Italiener und dann mit dem EC mit den vier verlorenen Waggons eingestiegen. Leider war einer der fehlenden Waggons unserer und der Rest des Zugs war proppenvoll. Trotzdem hat Katja irgendwann unsere reservierten aber eigentlich nicht vorhandenen Plätze im nicht vorhandenen Waggon gefunden und wir konnten den Rest der Bahnfahrt tatsächlich im Sitzen genießen, war bissle wie bei Harry Potter. Abfahrt nach Esslingen und Umsteigen nach Stuttgart, gelandet gegen 18 Uhr und Verabschiedung. Ca. 50 Hm + (ohne Bahnsteigtreppen), ca. 480 Hm -, Länge 3 km, Gehzeit 1:15 Std

Tolle Tour, harmonische und sozialkompatible Gruppe und vor allem super vorbereitet und durchgeführt dank Katja und Michael.
 
Text: Frank Baude
Bilder: Katja Siegmann

Zurück