Die Texelgruppe: Kleines Gebirge - große Vielfalt, 25.08. - 29.08.2022

Nach einer entspannten Anreise über den Fern- und Reschenpass nach Dorf Tirol oberhalb von Meran, starten wir 13 Teilnehmer mit unseren beiden Tourleitern Elke und Ingo vom Tiroler Kreuz aus unsere 5-tägige Hüttentour durch den Naturpark Texelgruppe.

Bei schönstem Wetter stiegen wir zunächst auf einem Fahrweg durch das Spronser Tal aufwärts, später wechselten wir auf einen schmalen Pfad und erreichten nach einigen weiteren Höhenmetern die Bockerhütte. Hier wurden die ersten Riegel ausgepackt und die Trinkflaschen geöffnet. Nach einer kurzen Pause ging es durch lichter werdende Vegetation weiter aufwärts unserem ersten Ziel, der Oberkaser Alm an den Spronserseen entgegen. Das schöne Wetter und der vor der Tür liegende Kasersee, luden manch einen noch zu einem erfrischenden Bad nach dem schweißtreibenden Aufstieg ein.

Nach einem guten Frühstück starteten wir am nächsten Tag gut gelaunt und mit neuem Schwung zu unserer zweiten Etappe. Von der Oberkaser Alm ging es direkt aufwärts zu der etwas weiter oben liegenden Spronserseenplatte. Über den Grün- und Langsee ging es weiter zu den Milchseen und dann steil bergauf zur Milchseescharte auf 2707 m. Von hier bot sich bei bestem Wetter ein toller Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Uns führte der Weg abwärts zu den Adelsböden. Über weite Wiesenflächen wanderten wir talauswärts bis zur Andelsalm und wandten uns dann dem nächsten kräftigen Anstieg hinauf zur Schafschneide auf 2800 m zu. Oben angekommen konnten wir an der gegenüberliegenden Talseite bereits unser Ziel für diesen Tag erahnen. Zunächst ging es jedoch nochmals abwärts zum Grafensee und nach einem kurzen Anstieg erreichten wir auf 2875 m die neu errichtete und erst im Juli 2022 eröffnete Stettiner Hütte. Die alte Hütte wurde im Winter 2013/14 durch eine Lawine so schwer beschädigt, dass ein Neubau notwendig war. In sehr komfortablen Räumlichkeiten haben wir hier eine gewittrige Nacht verbracht.

Am nächsten Morgen bestand die Möglichkeit ohne Gepäck die Hohe Wilde (3582 m) oberhalb der Stettiner Hütte zu erklimmen. Leider zogen während des Aufstiegs immer dichtere Wolken herein, so dass wir den Aufstieg noch vor dem Gipfel abbrechen mussten. Immerhin konnten wir im Nebel den Gipfel schon erahnen.
Zurück an der Hütte wurde nach einer kleinen Stärkung der Rucksack wieder geschultert und das Ziel für den heutigen Tag in Angriff genommen. Über Eisjöchel und Johannesscharte ging es zur Lodner Hütte. Der Weg dorthin bot jedoch noch einige Herausforderungen. Insbesondere der Auf- und Abstieg zur und von der Johannesscharte (2876 m) forderten volle Konzentration und Kräfte. Mit Helm auf dem Kopf kämpften wir uns durch instabile Geröllfelder, abschnittsweise mit Ketten versichert, über die Scharte. Dank der guten Führung durch Elke und Ingo, sowie die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe wurde auch dieser schwierige Abschnitt von allen erfolgreich gemeistert. Entlang des Zielbachs ging es dann der Lodner Hütte auf 2295 m entgegen. In der gemütlichen Stube wurden nach diesem anstrengenden Tag die Energiespeicher mit einem guten Abendessen wieder aufgefüllt.

In der Nacht hatte es nochmals kräftig geregnet und am frühen Morgen hingen die Wolken noch recht tief. Die nächste Etappe führte uns von der Lodner Hütte weiter talauswärts auf den Franz-Huber-Steig. Hier waren auf ein paar mit Ketten versicherten und Leitern ausgestatteten Abschnitten nochmals die Hände gefragt. Auch der Aufstieg zur Sattelspitze durch grobes Blockwerk erforderte etwas Geschick. Die Sonne schaffte es nun auch ein paar Lücken in die Wolken zu reißen und so konnten wir immer mal wieder den Ausblick ins Etschtal genießen. Weiter ging es auf dem Franz-Huber-Steig Richtung Hochganghaus und anschließend auf dem Meraner-Höhenweg mit toller Aussicht zur Bergstation der Hochmuthbahn. Von dort waren es dann nur noch wenige Schritte zu unserem Ziel beim Talbauer.

Am nächsten Tag ging es dann nur noch wenige Kilometer bergab zurück zum Tiroler Kreuz und auf eine entspannte Heimfahrt.

Ein großer Dank geht von uns allen an Elke und Ingo für diese wunderschöne Tour und die perfekte Organisation.
 
Text: Florian Bengs
Bilder: Ingo Pfäffle

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