Großer und kleiner Ahornboden, 20.09. - 03.10.2023

von Wolfgang Reinhart

Flexibilität ist gefragt. Am Freitagabend kamen gleich zwei Absagen. So wurden die Fahrgemeinschaften am Treffpunkt umgeplant und wir 14 Personen fuhren mit nur drei Autos ins Karwendel.

Unser erstes Ziel am Anreisetag war der Kleine Ahornboden. Der Weg führte vom Parkplatz der Hagelhütten oberhalb des Johannesbach hinauf. Die Tiefblicke zum Bach entschädigen etwas über den eintönigen Forstweg. Die tiefhängenden Wolken verweigerten uns den Blick auf die umliegenden Gipfel des Karwendels. Das Tal öffnete sich und wir kamen am Kleinen Ahornboden an. Eine sehr schöne Ebene mit dem Hermann von Barth Denkmal und den alten Ahornbäumen. Auf nahezu demselben Weg gingen wir zurück zum Parkplatz und fuhren weiter in die Eng zum gleichnamigem Alpengasthof. Hier waren wir für drei Nächte untergebracht. Wir waren früh dran und einige nutzen gleich den super schönen Wellnessbereich, was wir von unseren Lagern nicht sagen konnten.

Nach einem ausgezeichneten Frühstück starteten wir direkt am Gasthof. Wir überquerten den großen Parkplatz, dann den mit wenig Wasser gefüllten Enger Grundbach und eine Wiesenfläche, das war noch gemütlich. Aber danach folgte ein sehr steiler Anstieg entlang oder mitten durch einen Bachlauf hinauf zum Gumpenjöchl. Das Wetter war traumhaft schön und wir genossen den Blick auf unzählige Gipfel. Über die Gumpenalm-Hochleger stiegen wir ab zur Lalidersalm-Niederleger. Wir waren nahezu alleine unterwegs. Dies sollte sich nach dem Anstieg zum Hohljoch ändern. Hier tummelten sich bereits viele Wanderer. Von hier oben hatte man einen super schönen Blick auf den Großen Ahornboden. Wir stiegen ab zur Engalm, welche mit unzähligen Tagesgästen bevölkert war, spazierten durch und beendeten den Nachmittag an einem ruhigeren Plätzchen mit Geburtstagskuchen und Prosecco.

Am Montagfrüh fuhren wir mit den Autos nach Hinterriß. Der Wanderbus, er war zwar in der Touristenpauschale enthalten – aber nur bis zur Grenze nach Deutschland, danach wurde es teuer. Bis zur Tortalalm-Niederlegen wanderten wir gemütlich auf Forstwegen, dann auf schmalem Pfad hinauf zur Torscharte. Die steilen Flanken des Karwendelmassives konnten wir bei schönstem Wetter bestaunen. Nach ausgiebiger Rast stiegen wir hinab zum Rontalboden. Zunächst undefinierbare Laute hallten durch die Ebene – aber leider haben wir die Hirsche nur gehört und nicht gesehen. Über Forstwege ab der Rontalalm endete unsere Rundwanderung wieder in Hinterriß. Einige von uns besuchten das Museum, andere machten einen Einkehrschwung im Gasthof zu Post oder fuhren gleich zurück in die Eng. Super schön war bei der Heimfahrt der Blick in den großen Ahornboden. Bei untergehender Sonne waren die teilweise uralten Ahornbäumen in voller Pracht und es wurden unzählige Fotos geschossen.

Auch am letzten Tag unseres Aufenthaltes in der Eng lachte die Sonne. Wir stiegen hinauf zur schön gelegenen gemütlichen Binsalm und über den Panoramaweg hinunter zum Enger-Grund-Bach. Diesem entlang folgten wir bis zum Ende des Wanderweges kurz vor den steil aufragenden Wänden der Grubenkarspitze. Durch die Engalm führte der Weg wieder zurück zum Alpengasthof die Eng. Bevor wir die Heimreise antraten gab es ein gemütliches Abschiedsessen im Gasthof zur Post in Hinterriß.
 
Text: Elke Partsch
Bilder: Teilnehmer