Hegauwanderung, 02.02. - 04.02.2024
Freitag, 02.02.24
Was ursprünglich als Schneeschuhtour geplant war, wurde mangels Schnee kurzerhand zu einer Wandertour umfunktioniert. So trafen sich am Freitagvormittag neun erwartungsvolle Teilnehmerinnen und zwei hoch motivierte Wanderführerinnen (Elke und Monika) auf einem Parkplatz in Singen, mit dem Ziel, den Hegau mit seiner Vulkanlandschaft zu erkunden. Vom Parkplatz waren es nur ein paar Meter zur Bahnstation Landesgartenschau. Hier stiegen wir den Zug nach Engen. In Engen ließen wir recht schnell die Stadt hinter uns und es ging stetig bergan, bis wir unser 1. Ziel, den Hohenhewen mit Burgruine (845,3 m ü.NHN) erreichten. Leider war dort oben alles in Nebel gehüllt, trotzdem entschlossen wir uns zu einer kleinen Rast. Monika, eine unserer beiden Wanderführerinnen, hatte vor der Abfahrt noch einen Marmorkuchen gebacken und, perfekt verpackt, in ihrem Rucksack verstaut. Der Kuchen stieß auf breite Zustimmung und sorgte fortan in jeder Vesperpause für neue Motivationsschübe. Langsam begann sich nun auch die Sonne durchzukämpfen und wir machten uns auf zu unserem nächsten Ziel. Bergab und durch das Binninger Naturschutzgebiet gelangten wir an den Binninger Baggersee. Der See liegt sehr idyllisch und hat unglaublich klares Wasser. Allerdings handelt es sich hier um Privatgelände. Baden ist nicht erlaubt, Wandern nur geduldet! Vom Binninger See führte uns der Weg nach Welschingen. Dort wurden wir vom Hoteltaxi abgeholt und zum Hegauhaus, unserem Quartier für die nächsten Tage, chauffiert. Diesen Luxus wussten wir, nach ca. 13 km auf und ab samt komplettem Gepäck, sehr zu schätzen.
Das Hegauhaus liegt etwas oberhalb von Singen, mit Blick u.a. auf den Bodensee und den Hohentwiel.
Samstag, 03.02.24
Nach ausreichend großem Frühstücksbüffet starteten wir an diesem Tag zur 2. Wanderung, dieses Mal mit leichtem Gepäck. Vom Hegauhaus wanderten wir zum Hohenkrähen, und stiegen auf teils rutschigem Pfad zur Burgruine (644m ü. NHN) auf. Heute war die Sicht viel besser und in der Ferne erahnte man auch schon die Schweizer Alpen. Nach dem Abstieg, der trotz Rutschgefahr, von allen unfallfrei gemeistert wurde, ging es über ein freies Feld weiter in Richtung Mägdeberg. Der aufkommende, kalte Wind sorgte dafür, dass sich, trotz strahlendem Sonnenschein, bei allen ein gewisses Winterfeeling einstellte und sämtliche Mützen, Kapuzen und Handschuhe nun doch nicht ungenutzt im Rucksack bleiben mussten.
Auf der Burgruine Mägdeberg angekommen (654m ü. NHN) hatten wir eine tolle Aussicht in alle Richtungen. Hier konnten wir die erste Vesperpause, umgeben von den recht ansehnlichen Resten der Burganlage, bei angenehmen Temperaturen (windstill!) genießen.
Gestärkt wanderten wir weiter und gelangten schließlich zum Hegaukreuz, das imposant auf einer kleinen Anhöhe steht und sich perfekt für ein Gruppenfoto eignete. Von hier war auch unser nächstes Ziel, der Hohenstoffeln (841,8m ü. NHN), gut zu erkennen. Bis wir allerdings von dort oben den Blick schweifen lassen konnten, bedurfte es dann doch noch einer gewissen Ausdauer, denn die ca. 6 km zogen sich ganz schön in die Länge. Belohnt wurden wir mit großartiger Rundumsicht (auch die Schweizer Alpen zeigten sich immer klarer) und einer weiteren Vesperpause, in der wir den restlichen, leckeren Marmorkuchen vollends seiner Bestimmung zuführten.
Der Rückweg führte uns über den Kapellenhof und die Heilig-Grab-Kapelle wieder zum Hegauhaus, welches wir nach einer Tourenlänge von insgesamt ca. 19 km zwar etwas müde, aber sehr zufrieden erreichten.
Sonntag, 04.02.24
Schon war der letzte Tag unserer Ausfahrt gekommen. Mit dem gesamten Gepäck auf dem Rücken machten wir uns auf zu einem weiteren Highlight. Über den Staufen bei Hilzingen (der Weg zur Ruine der mittelalterlichen Höhenburg war leider nicht begehbar) gelangten wir, auf teilweise etwas abenteuerlichen Wegen, zum Hohentwiel mit seiner Festungsruine (686m ü. NHN). Die Festung stellt die größte Burgruine Deutschlands dar und ist wirklich sehr beeindruckend. Wir hatten ausreichend Zeit zur Besichtigung der Anlage und konnten auch hier einen wunderbaren Ausblick vom Turm genießen.
Von der Burganlage führte uns der Weg später hinab nach Singen, entlang der Aach, zu einem Cafe (Tourabschluss) und schließlich zum Parkplatz.
Wir hatten drei sehr schöne Tage im Hegau erlebt und verabschiedeten uns etwas wehmütig von dieser weiten, sanften und burgenreichen Landschaft.
Text: Natalie Ilg-Achilles
Bilder: Monika Artinger und Natalie Ilg-Achilles