Schneeschuhabenteuer in der Hohen Tatra, 22.02. - 01.03.2019

Die Hohe Tatra ist ein Ausläufer der Karpaten und zieht sich vom Westen nach Osten insgesamt 26 km lang. Die Hohe Tatra gliedert sich auf in die westliche Niedere Tatra, Hohe Tatra und Weiße Tatra. Ihre sehr steilen, felsigen und zerklüfteten Grate ragen mit dem Gerlachovsky Stit (Gerlachspitze) bis zu 2655 m auf. Die mehr als einhundert Bergseen sind echte Perlen der Hohen Tatra. Ca. 1/3 der Hohen Tatra liegen in Polen rund um Zakopane. 

Freitag, 22.02.2019 Das Schneeschuh-Abenteuer Hohe Tatra begann mit dem nicht minder spannenden Abenteuer der Anreise mit der Bahn, der Deutschen Bahn, um genauer zu sein. Wir, das waren neun Teilnehmer/innen sowie Elke und Ingo, wollten von Stuttgart aus über Salzburg, Wien und Bratislava nach Poprad Tatry und von dort weiter nach Stary Smokovec fahren. Wir trafen uns also um 17:45 Uhr am Bahnsteig, die meisten schwer bepackt mit Schneeschuhen und was man sonst noch so braucht für eine 7-Tage-Tour. Der Zug, der uns zunächst nach Salzburg bringen sollte, sollte kurz vor 18 Uhr starten. Das tat er leider nicht so ganz pünktlich - wir hatten schnell 15 Minuten Verspätung, im Laufe der Fahrt mal ein bisschen mehr, dann wieder weniger. Trotzdem wurde es spannend, ob wir unseren Anschlusszug nach Wien erreichen würden, der sechs Minuten nach unserer planmäßigen Ankunft abfahren sollte. Aber der moderne Mensch hat ja inzwischen elektronische Helfer, und dieser besagte, dass auch unser Anschlusszug in Salzburg etwas Verspätung hatte. Die Nervosität legte sich schnell und wir hatten letztlich genügend Zeit, um den Zug nach Wien zu besteigen. Kurz vor 1 Uhr nachts erreichten wir schließlich ohne weitere Überraschungen etwas müde Wien. Dann begann Wien by Night. 

Samstag, 23.02.2019 Um kurz vor 1 Uhr verließen wir unseren warmen Zug und begaben uns auf die Suche nach einem warmen Plätzchen. Der Hauptbahnhof wollte uns nicht beherbergen, denn er schloss um 1.30 Uhr, ein nahegelegenes Hotel schüttelte nur den Kopf bzw. der Herr an der Anmeldung schüttelte nur den Kopf. Die zugigen, eiskalten Straßen hatten uns wieder. Die Flucht nach vorne ist immer wieder eine gute Strategie - ab in ein Ausgehviertel. Mit Rucksäcken und Rollkoffern war es etwas beschwerlich. Zum Schluss nahm uns das weltweit bekannten Restaurant Mc Donalds in seinen warmen Stuben auf und wir teilten uns mit den Nachtschwärmern die Pommes frites. Um 5.16 Uhr bestiegen wir, stark übernächtigt, den Zug nach Bratislava. Im Zug wurde es gleich still, denn wir schliefen glücklich ein Stündchen bis wir um 6.22 Uhr in Bratislava in der Slowakei umstiegen. In einem äußerst gefüllten Zug fuhren wir teilweise träumend oder teilweise dahinvegetierend bis nach Poprad Tatry. Unser insgesamt 1.100 km entferntes Reiseziel ist nun zum Greifen nahe. 20 km trennen uns noch. Noch einmal umsteigen und mit Bummler fahren wir bis Stary Smokovec. Juhu, wir haben es wirklich geschafft! Gegen 14Uhr nimmt uns Juraj, unser Bergführer, im Hotel Villa Siesta in Empfang. Endlich waagrecht schlafen!  Am Abend wecken kurzzeitig Slowakische Käsespätzle mit Schafskäse, Speck und Zwiebel wieder neue Lebensgeister. Bevor sie sich wieder seelig ins Bett legen. 

Sonntag, 24.02.2019 Der erste unserer 5 Schneeschuhtage startete mit einer Besonderheit:  Die Schneeschuhe blieben zuhause, dafür wurden die Steigeisen eingepackt. Schon am Abend zuvor, bei unserer ersten Besprechung mit Juraj, hatte er uns erklärt, dass es in den letzten Tagen sehr warm und wieder sehr kalt geworden war und noch dazu ein starker Wind geblasen hat, so dass wir mit sehr hartem Schnee rechnen mussten und es besser sei, mit den Steigeisen zu starten als mit den Schneeschuhen.
So ging es am Morgen um 8:30 zu Fuß durch Stary Smokovec zur Standseilbahn, damit in wenigen Minuten zur Bergstation Hrebienok (1285 m) und von dort mit Steigeisen weiter. Für manche waren es die ersten Erfahrungen mit Steigeisen, doch es stellte sich bald raus, dass es damit im harten Schnee sehr gut ging. In gleichmäßigem Tempo liefen wir erst sehr steil in einem Wald und dann etwas flacher im offenen Gelände unterhalb eines Grats am Zwischengipfel Krolewski Nos (2273 m) vorbei. Dieser war am Abend zuvor noch als unser Ziel auserkoren worden, da aber die Schnee- bzw. Lawinenlage vor Ort doch besser war als erwartet, war unser neues Ziel der Gipfel Slavkovsky stit (2452 m). Nachdem wir unterhalb des Grats immer wieder über Steine steigen mussten, erwartete uns unterhalb des Zielgipfels ein steiler Hang bedeckt mit hartem Schnee, der noch einmal einiges abverlangte. Nach dem wir im Aufstieg immer wieder die Aussicht auf die Niedrige Tatra und die Ebene dazwischen genießen konnten, freuten wir uns schon auf den Ausblick vom Gipfel auf die Bergwelt der Hohen Tatra. Leider war die Sicht durch Wolken nur sehr eingeschränkt möglich. Den Tag über konnten wir schon beobachten, wie sich die Wolkendecke über der Ebene zusammenzog und immer dunkler wurde und doch hatten wir Glück und über uns schien immer mal wieder die Sonne, die wir auch in den nächsten Tagen noch häufig sehen sollten. Auf dem Rückweg (der gleiche wie der Hinweg), hatten wir das Glück ein paar Gämsen zu sehen.  Anders als wir es aus den Alpen gewohnt waren, waren sie recht zutraulich und wir konnten sie aus der Nähe beobachten. Der teilweise steile Abstieg auf dem harten Schnee hat bei den meisten von uns für die nächsten Tage für Muskelkater gesorgt.
An der Bergstation konnte, wer wollte, eine kleine Ausstellung mit Skulpturen und einem Dom aus Eis anschauen. Mich haben die Lichtreflektionen in den Eisskulpturen sehr beeindruckt.
Zurück zum Hotel ging es dann mit der Standseilbahn und zu Fuß. Leider hat es für die Sauna nur noch den ganz Schnellen gereicht, denn schon um 18:00 war die Besprechung für den nächsten Tag angesetzt.
Bei einem guten Abendessen, das wie jeden Tag aus Salat, Suppe, einer Hauptspeise (heute: Schnitzel und Pommes oder Spiegeleier mit Englischem Gemüse und Kartoffel-Erbsenbrei) und einem Nachtisch bestand, konnten wir die verlorenen Kalorien wieder mehr als auffüllen. Ein gelungener erster Schneeschuh bzw. Steigeisen Tag. 

Montag 25.02.2019 Tour zum Gipfel Svistovy Stit - Aufstehen um 6.30, Frühstück um 7.00, Abmarsch um 8.00. Die lange Anreise von Stuttgart nach Stary Smokovec steckt mir noch in den Knochen. Am Vortag, beim Aufstieg auf den Slavkovsky Stit, hat die Hohe Tatra immer wieder durch die Wolken kleine Einblicke in ihre alpine Bergwelt gegeben. Freie Aussicht hat sie uns nicht gewährt. Ich bin müde aber gespannt, was der heutige Tag bringen mag. Die Wetterprognose ist günstig und ich hoffe wir werden einen aussichtsreichen Eindruck von diesem kleinen Hochgebirge bekommen, das auf eine Karte im Maßstab 1:25000 passt.
Pünktlich um 8.00 werden beim Aufbruch am Hotel die Lawinenpiepser unserer Gruppe von unserem Bergführer Juraj erfasst und wir wandern los zur Talstation der Standseilbahn in Stary Smokovec, die uns die ersten 300 Höhenmeter erspart.
An der Bergstation auf 1286 m angekommen beginnen wir unsere Schneeschuhtour und steigen ein in das langgezogene Hochtal Velka Studena Dolina. Wir stapfen auf festem, harschigem Schnee durch den mit Lärchen und Fichten bewachsenen Hochwald, der durch einen starken Sturm im Jahr 2005 regelrecht zerfetzt wurde. Die Spuren dieser Urgewalt, die wohl nur eine halbe Stunde gedauert hatte, sind auch heute noch deutlich sichtbar. Der Borkenkäfer hat das seinige beigetragen. Und doch sieht man, wie der Wald des Nationalparks sich die Landschaft stetig zurückerobert.
Stetig steigen wir sachte an und erreichen bald die Baumgrenze. Beim Blick zurück haben wir eine beeindruckende Aussicht auf die nahe liegende Niedere Tatra, beim Blick nach vorn eröffnet sich uns die verschneite, eisige Winterbergwelt der Hohen Tatra. Das Wetter hält was uns die Meteorologen vorausgesagt haben. Klare Luft, Fönwolken verzieren den blauen Himmel. Uns bläst ein kräftiger, kalter Wind um die Nasen.
Wir kommen in die Nähe der Räuberhütte (Zbojnicka Chata), wo sich unsere Gruppe trennt. Einige fühlen sich nicht gut, sind krank. Diese Krankheitssache wird uns die nächsten Tage und bis nach Hause verfolgen. Die Grippe beginnt sich ihre Opfer zu suchen. Die Übrigen steigen erwartungsvoll in nun alpinem Gelände steiler Richtung Gipfel, den wir nach einem letzten steilen Aufschwung erreichen. Der Ausblick auf 2383 m ist atemberaubend. Im Osten zeigt sich der zweithöchste Berg der Hohen Tatra, der Lomnicky Stit (2634 m), dessen Gipfel mit einem Observatorium bebaut ist. im Süden zieht sich die Niedere Tatra in weitem Bogen von Ost nach West. Endlos erscheint sie. Im Westen steht der Rysi, Polens höchster Berg mit stattlichen 2503 m, der zugleich auch die Grenze zwischen der Slowakei und Polen markiert. Wir wenden uns nach Südwesten und sehen die Gerlachspitze, mit ihren 2655 m die höchste Erhebung in der Hohen Tatra, direkt vor uns stehen. Im Norden zeigt sich der wunderschöne Talschluss, abgesperrt durch einen luftigen Grat. Wir sind begeistert und bleiben ganze 20 Minuten im eisigen Wind auf dem Gipfel. Zu schön sind die Aussichten. Wir können uns kaum sattsehen. Wie ein Turm erhebt sich die Hohe Tatra aus der umliegenden Landschaft und wir genießen den weitreichenden Blick. Jetzt bin ich mir sicher: Die lange und anstrengende Anreise mit der Bahn hat sich gelohnt!
Juraj gibt das Signal zum Abstieg. Schnell erreichen wir die Räuberhütte, wo wir mit dem Rest der Gruppe zusammentreffen, uns kurz stärken und den Abstieg ins Tal beginnen.
Zurück an der Bergstation der Standseilbahn beschließen einige von uns mit dem Rodel ins Tal abzufahren. Ein spaßiger Ausklang eines wunderbaren Tages in den Slowakischen Bergen. 

Dienstag, 26.02.2019 - geplant: Gulaty kopec; Ausstattung (Schneeschuhe und Steigeisen). Heute Frühstück um 6.45 Uhr (scheint täglich 15 min früher stattzufinden). Um 7.45 Uhr (+- 3 min) standen wir alle parat vor dem Hotel zum Abmarsch. Wir starteten bei sonnigem Wetter. Mit der Straßenbahn geht es von Sibir (mit 5 min Verspätung) nach Tatranska Polianka (2 Stationen). Von 1000 m sind wir geschützt durch den Wald auf dem (Sommer-) Wanderweg, velicky potok, zum Sliezsky dom Hotel auf 1670 m gewandert. Wie die 7 Zwerge brav der Reihe nach, aber ohne zu singen folgten wir Juraj. Kurz vor dem Hotel mussten wir den Wald verlassen und waren dem stürmischen Wind ausgesetzt und erhielten zu dem ein kostenfreies Gesichtspeeling. Dem Wetterbericht im Hotel zu Folge war es ein light air. Trotz light air wurde der Gipfel gestrichen, schließlich kann man es auch mit dem Peeling übertreiben. Nach einer halbstündigen Pause mit richtigem Cappuccino, heißer Schokolade und Bier, ging es gegen 11.15 Uhr raus in den Sturm. Statt zur Bahn, wieder wie die 7 Zwerge, zurückzulaufen, wanderten wir über die Tatranska Magistrala zurück nach Stary Smokovec. Die Transversale Magistrala bietete uns einen imposanten Blick auf die Niedrige Tatra und die Ebene am Fuße des Hohen Tatra. Auf dem Weg flogen sogar mal "Eiskonfettis" über unsere Köpfe hinweg. Der Wind suchte uns immer wieder Heim, aber nicht mehr so stark wie am Berghotel. Als es dann langsam bergab ging brach der Barbara ihr Schneeschuh, wie gut, dass wir unsere Steigeisen dabeihatten. Somit konnten wir problemlos gemütlich weiterlaufen. Im Ort angekommen, schlug Juraj vor noch guten Kuchen zu essen. Den Vorschlag haben auch die meisten von uns gerne angenommen. Elke musste leider dringend ihre Füße aus ihren Gefängnissen befreien. Käsekuchen, Mohnkuchen, Pralinenkuchen.... die Auswahl war groß, was die Entscheidung nicht einfacher machte. Mit vollen Magen ging es dann zurück ins Hotel. Vor der Besprechung für die morgige Tour gingen alle in die Sauna! Am Abend gab es Gulasch, Risotto, Salat.... und alles sehr gut. Als Betthupferl gönnten wir uns noch einen Tatra-Tee! 

Mittwoch, 27.02.2019 Die Tour am Mittwoch startet mit einer halbstündigen Bahnfahrt nach Strbske pleso. Von dort geht es hinein in einen Fichtenwald, die Sonne scheint und ein Wildbach säumt versunken im Schnee unseren Weg. Eine gute Stunde lang stapfen wir durch den Wald, links von uns erhebt sich schwarzer Granit, es geht sachte aber stetig bergan. An einer Wegkreuzung plötzlich mehrere Menschen – ein kleines Stück gehen wir auf einer kleinen Straße, bis uns ein Schild wieder auf einen kleinen Pfad führt. Kurze Pause, winddichte Jacken anziehen. Juraj gibt immer die passende Empfehlung was für Kleidung angebracht ist. Etwas steiler werdend, öffnet sich die Landschaft allmählich, der Wind zerrt hörbar an den Baumwipfeln, je weniger Bäume, desto öfter treffen uns harte Böen ins Gesicht. Wir überqueren eine Hochfläche, weiter bergauf geht es durch eine weiträumige Senke, kurze Pause in der Sonne, an einem fast windstillen Plätzchen. Auf der linken Seite das Satansmassiv – rechts ein steiler Anstieg im Schnee, in Serpentinen arbeiten wir uns Schritt für Schritt nach oben. Noch ein wenig auf der Ebene, dann liegt er vor uns – der Bergsee Popradske Pleso. Zugefroren und überdeckt mit Schneeverwehungen, tiefe, wieder zugefrorene Risse werden sichtbar – alle hoffen, dass das Eis hält. Logisch hält das, sagt Juraj, das ist mindestens einen Meter dick, da kann ein LKW drüber. Also los, wir gehen über den gefrorenen See, die Sonne scheint, stellenweise glitzert das Eis, ein verzaubernder Augenblick. Weiter bergan arbeiten wir uns Stück für Stück aus der Senke heraus und oben angekommen erwartet uns zwar kein Gipfel aber mindestens so schön ist der Blick auf den Batizovske Pleso, ein weiterer Bergsee, der still und schockgefroren vor uns liegt. Wir verweilen auch hier nicht allzu lange, der starke Wind, lässt einen schnell auskühlen.
Zurück geht es auf demselben Weg, wunderschön der Blick auf den unteren See, in die Senke hinein. Zurück im Wald beschließen wir einen Abstecher in eine nahegelegene Hütte zu machen – Mohn-, Apfelstrudel und ein duftender Kaffee dazu, für den restlichen Abstieg sind wir versorgt. Wieder durch dichten Fichtenwald, Juraj gibt ganz schön Gas …. Die Bahnstation kommt in Sicht, Juraj steht schon am Gleis, Gebimmel kündigt einen Zug an – Juraj fuchtelt – was meint er denn bloß? Das ist unser Zug, wenn wir den verpassen, müssen wir eine ganze Stunde warten. 9 Leutchen bewaffnet mit Schneeschuhen an den Füßen stürzen los – rappelnd und klappernd stürmen wir um die Ecke, der Zug hält, die Türen gehen auf, wir trampeln – Schneeschuh beschuht – in den Zug, Eltern zerren ihre Kinder zur Seite, aufgerissene Augenpaare mustern unsere Füße. Geschafft! Die Türen schließen, die Heimfahrt beginnt, vorbei an sturmgeschädigten Wäldern schlüpfen wir aus den Schneeschuhen und freuen uns auf die Sauna im Hotel. 5 haben es nicht geschafft – Juraj und die anderen vier sind trotzdem vor uns im Hotel – sie hatten ein Auto in petto. 

Donnerstag, 28.02.2019 Für unsere letzte Tour hat Juraj 2 guten Nachrichten. Einmal: Frühstück um 7 Uhr, Abfahrt 8 Uhr – juhu, wir können eine Viertelstunde länger schlafen. Und: Wir brauchen lediglich unsere Schneeschuhe und Stöcke mitnehmen, keinen Piepser, keine Schaufel und keine Sonde. Zweiteres - wird teilweise verblüfft zur Kenntnis genommen wird. Schließlich sind wir erprobte Schneeschuhwanderinnen und -wanderer und die komplette Ausrüstung gehört eigentlich dazu. Aber die Reise ist schließlich ein kleines Abenteuer und wir sind gerne bereit, auch einmal neue Wege zu gehen und in dem Fall mit leichtem Gepäck.
Und so stehen wir nach dem bewährt guten Frühstück mit bewährt guter Laune um 8 Uhr parat. Diesmal geht es mit dem Taxi und Jurajs Wagen ca. 30 Minuten Richtung Osten.
Vom Parkplatz führt unser Weg dann durch den verschneiten Wald und über Wiesen zwischen der weißen und Hohen Tatra bergan. Juraj erklärt, dass die weiße Tatra aus Kalk und die Hohe Tatra aus Granit besteht.
An einer idyllischen, privaten und geschlossenen Hütte machen wir ein Päuschen und können dabei sogar Wärme und Sonne tanken. Weiter gehts zum Sattel Kopske Sedlo, 1750 m. Heute kommt der Wind wie kleine Peitschenhiebe immer wieder überraschend von der Seite, aber das haut uns nun wirklich nicht mehr um! Mit herrlichem Ausblick zum westlichen Teil der Hohen Tatra queren wir zur Berghütte am Grünen See. Dabei geben laute Motorengeräusche Rätsel auf, schließlich sind wir weit entfernt jeder Straße. Es klärt sich schnell auf. Mit Schneemobilen werden Gäste auf der anderen Bergseite zur Hütte transportiert.
Eine dicke Eisfläche fordert beim Eintreten all unsere Geschicke. Die liebevoll eingerichtete Hütte belohnt bei einem weiteren Päuschen dafür. Anschließend geht es zurück ins Tal. Es ist überraschend viel los, per Schneemobil, mit Skiern oder zu Fuß wuselt es regelrecht. Die schöne Bergkulisse lässt ahnen, dass nicht nur wir sie genießen wollen. Nach der Rückfahrt nach Stary Smokovec zu unserem Hotel gibt es heute eine kleine Planänderung. Da Juraj bereits heute abreist, treffen wir uns zum Abschied mit ihm noch zu Kaffee und Kuchen. Er hat uns toll geführt und wir wollen uns angemessen bei ihm bedanken und verabschieden. Danach erobern wir die Sauna, wie auch an den Tagen davor für uns.
Nach dem letzten Abendessen treffen wir uns wieder an der Bar. Heute halten die meisten länger durch. Rainer spendiert eine Runde Abschieds-Tatra-Tee und nach einem gebührenden „dem Spender sei ein Trullala“ singen wir was uns so einfällt und wir einigermaßen textsicher sind. Bei „uff de schwäb'sche Eisebahne“ fällt mir auf, dass wir inzwischen die einzigen im Saal sind, was sicher nicht an unserem Gesang liegen kann. Nach einem wieder sehr schönen Tag gehe ich zufrieden und etwas traurig ins Bett. Eine tolle Woche mit körperlicher Betätigung, viel frischer Luft, neuen Erkenntnissen und Einblicken zur Slowakei und Hohen Tatra und viel Spaß liegt hinter mir. Die lange Fahrt hat sich mehrfach gelohnt! Dankeschön an Elke, Ingo und Juraj dafür!  

Freitag, 01.03.2019 Frühes Aufstehen, Frühstück um 6.30 - alle strömen pünktlich aus den Zimmern.
Die Schweizer Mädels hatten leider nicht genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück, sie mussten eine halbe Stunde früher los. Das Frühstück wurde von Hustern aus allen Richtungen beschallt! Eine Abfrage ergab: 5 Personen hatten (noch?) keinen Infekt. Ebenfalls pünktlich ging es mit Sack und Pack zur von uns zur „Straßenbahn“ umbenannten „Tatranske Elektricke Zeleznice“ nach Poprad. Weiterfahrt mit 10 Minuten Verspätung um 9.33 nach Bratislava. Weiter ging es über 4 Stunden „Reise nach Jerusalem“ (Bratislava) - da wir keine reservierten Plätze hatten. Nach einer Stunde Aufenthalt weiter nach Wien und dann direkt nach Stuttgart. Am Ende... ging es dann ganz plötzlich schnell und alle eilten auf ihre Anschlüsse - müde, grippal angeschlagen - aber auf jeden Fall glücklich erfüllt von den wundervollen Schneeschuhtagen in der Hohen Tatra!

Vielen Dank liebe Elke und Ingo für die super Organisation!
 
Text: Teilnehmer
Bilder: Teilnehmer

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