Im Auf und Ab rund um den Königssee, 22.08. - 26.08.2024

Donnerstag: Anfahrt nach Schönau am Königssee und Aufstieg zur Kührointhütte (1420 m).
Bei schönstem Sommerwetter machen sich 14 Wanderer und 2 Leiter (Elke Partsch und Ingo Pfäffle) in 4 Fahrgemeinschaften auf den Weg zum riesigen Parkplatz in Schönau am Königssee. Die Nationalparkgemeinde im Berchtesgadener Land bildet mit dem weltberühmten See inmitten der Berchtesgadener Berge das Idealbild einer bayerischen Postkartenlandschaft. Die Besonderheit des Königssees ist, dass man diesen nur mit dem Schiff besichtigen kann. Die steilen Felswände fallen bis ans Ufer hinab, so dass es auch keine Straßen, Fuß- oder Radwege rund um den See gibt. Wir haben vor, in weitem Bogen auf der Höhe den See zu umrunden.
Viel Trubel ist in Schönau – fahren doch hier die Schiffe ab nach St. Bartholomä, der Wallfahrtskirche am Königssee. Schnell verlassen wir die Souveniermeile und steigen in 2 Stunden auf zur Kührointhütte auf 1420 m mit fantastischem Blick zum Watzmann und zur DAV-Watzmannhütte. Einige Teilnehmer erinnert der Blick an „Der Watzmann ruft“ von W.Ambross. Wir haben bei sehr gutem Essen viel Spaß. Anette Kowalczyk

Freitag: Abstieg auf dem Rinkendlsteig nach Bartholomä und Aufstieg zum Kärlingerhaus.
Dank guter Disziplin können wir um 8 Uhr starten zum Rinkendlsteig. Schon nach einer halben Stunde haben wir an der Archenkanzel einen imposantem Tiefblick auf den Königssee. Der Steig ist für einige eine Herausforderung, die jedoch durch die Aufteilung der Leiter gut zu meistern ist. Elke ging immer vorneweg als Pathfinder und Ingo war immer hinten und betreute die langsameren Wanderer – ich würde sagen die beiden sind ein Dreamteam!
Am tiefblauen Königssee angekommen, erwartet uns ein kleiner Kiesstrand, den einige der Gruppe kurzerhand für eine Erfrischung im See nutzen – herrlich! Hinter der Fischräucherei in St. Bartholomä machen wir Pause genießen abseits des Trubels den See und unsere Mittagspause.
Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg, die serpentinenartig verlaufende Saugasse hinauf. Es war saumäßig heiss und sausteinig und sauanstrengend bis zum Kärlingerhaus am Funtensee. Die Alpenvereinshütte der DAV-Sektion Berchtesgaden liegt auf 1.638m Höhe mitten im Nationalpark Berchtesgaden. Einige von uns erinnerten sich wohl an die Erfrischung der Mittagszeit und nutzen gleich nochmal die Gelegenheit eines Bades im Funtensee.
Wir waren etwas überrascht: Vor dem Kärlingerhaus waren 3 Bierzapfsäulen aufgebaut. Auf Nachfrage erklärte man uns, dass der Bartholomäustag ansteht und am Samstag ca. 1000 Gebirgswallfahrer zu verköstigen wären. Es handelt sich um die Almer Wallfahrt von Maria Alm am Hochkönig über das Riemannhaus und das Steinerne Meer zum Funtensee/Kärlingerhaus und wieder hinunter nach St. Bartholomä.
Das war ein sauguter Tag in den Bergen mit gleich 2 Bademöglichkeiten. Anette Kowalczyk

Samstag: Die Wettervorhersage war wieder super und so konnte die geplante Route über das „Tote Weib“ (eine Frauenfigur aus Stein) genommen werden. Vorbei am Funtensee, dem kältesten Ort Deutschlands, stiegen wir zunächst im Schatten aufwärts. Unsere Trittsicherheit wurde im sogenannten „Steinernen Meer“, einer riesengroßen Karstlandschaft, auf eine harte Probe gestellt. Die optimale Wegstrecke durch diese Steinwüste fanden wir durch die vielen Markierungspunkte. Die letzten Höhenmeter, zur super schöne gelegenen Wasseralm, konnten auf weichem Waldboden zurücklegen werden und zur Lockerung der strapazierten Muskulatur gab´s vor dem Abendessen, von zwei Mitarbeitern der Alm, eine Gymnastikeinlage. Mit einem tollem Sternenhimmel und ein paar Rehe am Waldesrand endete der Tag. Elke Partsch

Sonntag: Die Etappe von der Wasseralm zu Carl-von-Stahl-Haus brachte nicht nur die längste geplante Etappe mit einer angegebenen Gehzeit von 8h mit sich, sondern sollte auch unsere tierreichste und nasseste werden. Nach einem leckeren Frühstück mit Müsli und Obst starten wir leicht bergab durch waldiges Gebiet. Mit einem sehr schönen Aufstieg zur Steinhüttl lichtete sich das Gelände und es wurden neben vielen Murmeltierlöchern auch nicht weiter identifizierbare Paarhufern an den Abhängen gesichtet. Mit der Ankunft an der Scharte setzte wie auf Kommando neben Nebel auch Regen ein und der Abstieg wurde eine rutschigere Angelegenheit, wobei sich der ein oder andere eine dreckige Hose zulegte. Aufgrund des Wetters wurde nicht wie geplant die Route über den Schneibstein gewählt, sondern ein niedrig gelegener Weg genommen. Dies hatte zur Folge, dass nach drei (fast) kuhlosen Tagen das Rätsel um das Vorhandensein der Kühe für die Berchtesgadener Milch geklärt wurde. Nach doch schon sieben Stunden und einem flotten letzten Aufstieg erreichten wir das Carl-von-Stahl-Haus und ließen den letzten gemeinsamen Abend mit Kaiserschmarrn als Nachttisch entspannt ausklingen. Yvette Rudolph

Montag: Unsere letzte Etappe beim auf und ab um den Königssee führt uns nach einem leckeren Frühstück auf dem Carl-von-Stahl-Haus zum Gipfel des Jenner. Zum Start der Etappe haben wir morgens ziemlich viel Nebel. Einige unserer Wandergruppe entschlossen sich deshalb direkt zum Parkplatz abzusteigen oder mit der Jenner-Bahn ins Tal zu fahren. Die Gipfelstürmer wurden auf dem Jenner mit einem traumhaften Blick über den Wolken zum Beispiel auf den Schneibstein belohnt. Anstrengende und herrliche Tage in Berchtesgaden liegen hinter uns. Schnell wurden noch ein paar Gipfelfotos über den Wolken gemacht, bevor wir uns an über 1000 Hm Abstieg machten. Auf dem Weg ins Tal begegneten uns mehrere Alpensalamander und wir konnten unzählige Spinnennetze, die mit Tau bedeckt waren, bewundern. Am Parkplatz angekommen, haben sich die Fahrgemeinschaften auf den Rückweg gemacht. Nach dem letzten Kaffee Zwischenstopp wurden wir von Elke und Ingo verabschiedet. Danke und bis zum nächsten Mal. Sonja Rieger
 
Text: Anette Kowalczyk, Elke Partsch, Yvette Rudolph, Sonja Rieger
Bilder: Teilnehmer

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