Hoch hinaus im Karwendel – Schneeschuhtour, 14.02. - 17.02.2019

Morgens um 6:45 Uhr, wenn manch einer gerade mal aufsteht, waren bereits (fast) alle Teilnehmer der Schneeschuhwanderung am Treffpunkt, dem P+R in Kirchheim am Teck. Dort teilten sich die Teilnehmer auf drei Pkws auf und los ging die Fahrt. Gegen Mittag waren wir in Hinterriss angekommen und konnten direkt die Zimmer beziehen. Nach einer kurzen Entspannung auf den Zimmern ging es um 12:30 Uhr los mit der ersten Tour – einer kleinen Einstiegsrunde. Die Einstiegsrunde startete auf einem vereisten Waldweg, den wir laut knatschend hinter uns brachten. Schließlich wurde der Weg schmäler und der Schnee tiefer und weicher. Irgendwann waren wir in einem wunderschönen Tal bei einer Alm angekommen. Einige von uns haben hier gedacht, dass wir hier unseren Aufstieg beenden, manch eine Übung mit dem LVS-Gerät machen und zurückgehen. Aber Pustekuchen … wir gingen einfach durch das Tal hindurch und orientierten uns rechts hoch hinaus. Abwechselnd durch unterschiedliche Teilnehmer wurden die neuen Spuren in den Pulverschnee gesetzt. Am Ziel, Hochalplkopf, angekommen, hat der wunderschöne Ausblick bei blauem Himmel jeglichen Sauerstoffmangel vergessen lassen. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es geradeaus immer abwärts. Hier rutsche mal einer, da kullerte mal einer und andere rannten einfach hinunter, als wäre es gar kein Problem. Abends nach dem Abendessen wurde die nächste Tour besprochen.
 
Hoch hinaus soll es gehen, denn das Ziel des zweiten Tages waren 1250 Höhenmeter auf den Schafreuter (Schafreiter). Um 9:15 Uhr wurden die Pkws beladen und nach einer kurzen Autofahrt waren wir am Startpunkt. Neben einigen Skitourengehern schlängelten wir uns hinauf. Zunächst ging es auch hier über einen Waldweg. Nach etwa der Hälfte des Aufstiegs bog der Waldweg nach links ab, wir jedoch gingen geradeaus hoch. Der Aufstieg wurde steiler und nahm irgendwie kein Ende mehr. Die einst nahbeieinander laufende Gruppe zog sich nach und nach auseinander … die Sonne schien, es wurde heiß und ein Ende war einfach nicht in Sicht. Kurze Verschnaufpausen mit traumhaftem Ausblick ließen die Qual etwas vergessen … irgendwann sahen wir einige Skitourengeher an einem Hügel sitzen. Dort musste unser Ziel sein … die letzten Meter (die sich wie Kilometer anfühlten) waren dann auch irgendwann geschafft. Das wohlverdiente Vesper folgte und stärkte alle, sodass auch der Gipfel hinter uns noch bezwungen werden konnte. Von dort oben konnten wir unser zuvor erreichtes Ziel – Hochalplkopf – bewundern, sowie die Ziele der kommenden zwei Tage. Auf kürzestem Wege ging es wieder hinab … die wohlverdiente Sauna und das Abendessen warteten.
 
Auch der dritte Tag startete mit blauem Himmel, dieses Mal ging der Fußmarsch direkt beim Gasthof los. Anfangs ging es mit leichtem Anstieg hinauf … irgendwann sollte es dann am Kamm entlang hinauf gehen. Und so war es auch. Der Anstieg wurde immer steiler und schlängelte sich an manch einem Baum vorbei. Nachdem die letzten Baumspitzen hinter uns lagen, ging es wieder etwas flacher hinauf. Blauer Himmel und eine wunderschöne Aussicht vom Schönalmjoch belohnten mal wieder jeden Einzelnen von uns. Die kleine Stärkung vor dem Abstieg fiel dieses Mal eher kurz aus, da der Wind alle etwas zum Frieren brachte.
 
Der Sonntag startete mit dem Räumen unserer Zimmer. Die Richtung unserer Tagestour war bekannt, jedoch nicht das Ziel. Wir wollten einfach Richtung Torscharte wandern und schauen, dass wir spätestens um 14 Uhr wieder unten sind. An diesem Tag hatten wir zwar wie an allen Tagen einen traumhaften sonnigen Tag, jedoch verlief der Weg durch ein schattiges Tal. An diesem Tag hat sich herausgestellt, dass unsere Gruppe eine verwöhnte Gruppe ist, die es liebt im Sonnenschein zu wandern. Naja, auch im Sonnenschein hat sich zwar der ein oder andere beklagt (in dem Fall über die Wärme), jedoch blieb dem einen oder anderen des Lächeln  bei der Kälte weg. Irgendwann im Tal gab es dann endlich den Ausblick, nämlich auf etwas Sonnenschein. Das Ziel war somit klar, wir gehen da jetzt hoch und genießen die Sonne. Aber irgendwie war die Sonne schneller als wir … Die Vorfreude auf die Sonne war also verflogen. Nach einer kurzen Pause im kalten Schatten ging es wieder hinab. Der traumhafte Pulverschnee beim Abstieg brachte uns durch die Anstrengung schließlich doch noch etwas Wärme. Alles hat so seine Vorteile, wenn die Sonne scheint und es traumhaft warm ist, wird der Schnee feucht und hart, während im kühlen Schatten fantastischer Pulver wartet. Man kann nun mal nicht alles haben. Am Gasthof angekommen belohnten sich alle mit einer Mahlzeit, bevor die Autos wieder beladen wurden. Unvergessliche vier Tage bei bestem Wetter gingen nun zu Ende. Für diese unvergessliche Zeit bedanken wir uns alle bei unseren Trainern und Tourenplanern – Ingo und Elke. Bis zur nächsten Tour. ☺
 
Text: Paula Lopatniuk
Bilder: Wolfgang Laib

Zurück