Klettersteige Civetta, 15.08. - 19.08.2019

Endlich nach dem 3. Anlauf konnten wir die Klettersteige in der Civetta durchführen.
Das Wetter passte – nur Sonne und keine Gewitter - vielleicht etwas zu heiss.

Am Donnerstag fuhren wir zum Passo Duran. Es ist eine lange Fahrt über verschiedene Pässe.
Am Passo Duran schultern wir unsere Rucksäcke und stiegen in 1 Stunde zum Rifugio Carestiato (1835 m) auf.

Am Freitag steht auf dem Programm einer der schwierigsten und längsten Klettersteige in den Dolomiten – die Via Ferrata Gianni Constantini auf die Cima Moiazza Süd. Es sollte sich bewahrheiten. Gleich hinter der Hütte war der Einstieg. Da ging es gleich zur Sache: Stellen im D-Bereich und überwiegend im C-Bereich in der vollen Sonne mit dem ganzen Gepäck. Da kamen alle ins Schnaufen. 1450 Hm im Klettersteig bis zum Gipfel fordern unsere volle Konzentration und Kondition. Stellenweise ging es oben auf dem Grat auch unversichert weiter. Nach 7 Stunden waren wir oben (2878 m). Der Abstieg ging über die „Engelsbänder“ um die Moiazza Süd herum bis zum Bivacco Ghedini. Dann folgte ein sehr sehr langer Abstieg in wechselhaften Gelände – mal Geröll, mal versicherter Steig – in die endlose Tiefe. Wir merkten, dass der Klettersteig viel Kondition gekostet hat. Endlich sahen wir unser Tagesziel, das Rifugio Vazzoler (1725 m). Bis dahin war aber noch ein weiter Weg. Es wurde immer später. Endlich hatten wir es geschafft noch beim Einbruch der Dämmerung auf der Hütte anzukommen. Es war ein langer Tag mit 12 Stunden Geh-und Kletterzeit.

Am Samstag machten wir uns es gemütlicher. Auf dem Dolomiten-Höhenweg1 wanderten wir am Fusse der Civetta entlang zum Rifugio Coldai (2135 m). Es war gut neue Kräfte zu sammeln, denn am nächsten Tag war wieder eine lange Klettersteigtour vorgesehen.

Am Sonntag stiegen wir zum Einstieg von der Via ferrata Alleghesi auf die Civetta. Dieser Klettersteig war etwas leichter wie der davor, aber trotzdem mit 900 Hm Klettersteig ganz schön anspruchsvoll von der Kondition her. Endlich am Gipfel der Civetta (3220 m), hatten wir eine tolle Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Dolomiten. Der Abstieg forderte wieder volle Konzentration. Es ging steil über Geröllwege und Felsen bis zum Rifugio Torrani (2984 m). Hier hatten wir uns eine Rast verdient. Der folgende Abstieg über die Via Normale war auch kein Honig schlecken. Teils über Schutt und Geröll, mal wieder versicherte Steige ging es immer weiter runter. Endlich hatten wir es geschafft und kamen auf den Sentiero Tivan, der uns zurück zur Hütte brachte. Auch hier war es wieder ein langer Tag - 11 Stunden auf den Füssen. Wir waren glücklich es geschafft zu haben und lassen den Abend bei gutem Essen und Rotwein ausklingen.

Am Montag stiegen wir Richtung Pecol ab und ein Taxi brachte uns zurück zum Passo Duran. Dann folgte eine lange Heimfahrt.
 
Text: Ingo Pfäffle
Bilder: Christopher Wolf, Ingo Pfäffle

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