Schluchtensteig, 26.05. - 31.05.2022
Gleich am ersten Tag dieser Wanderung waren ca. 20 km Strecke und ca. 600 HM von Stühlingen nach Blumberg zu bewältigen. Dank der verschiedenen Landschaftseindrücke war es sehr kurzweilig. Zu Beginn wurde das breitsohlige untere Wutachtal durchwandert. An einem Streckenabschnitt konnte die Sauschwänzlebahn in ihren zahlreichen Windungen beobachtet werden. Schmale Pfade, Wurzeln, steile Felstürme, bemooste Steine und Farne erinnern an eine Urwaldlandschaft. Für die Botaniker unter uns ein ganz besonderes Erlebnis. Es gab unzählige Blumen und Pflanzen zu entdecken. Viele konnten dank der Blumen-App bestimmt werden. Am Abend wurden die verschiedenen Aufzeichnungen der GPS-Daten verglichen. Wie bereits in den Wanderführern bemerkt, gab es auch hier zum Teil große Abweichungen. Deshalb werden die Angaben in ca. genannt.
In den vergangenen Tagen war das Wetter, wie auch heute super schön und so konnte die wilde Wutachschlucht trockenen Fußes begangen werden. Auf den schmalen Pfaden entlang der wildromantischen Wutach ist gutes Schuhwerk und Trittsicherheit unumgänglich. Die steilen Streckenabschnitte sind mit Drahtseilen und Geländer abgesichert und so konnte der Weg gut gemeistert werden. Nach ca. 20 km und ca. 350 Hm war das Ziel, die Schattenmühle erreicht.
Der dritte Tag der Wanderung ist mit ca. 800 HM und 24 km einer der Anspruchsvollsten. Wieder wandern wir auf schmalen Pfaden entlang von super schön blühenden Wiesen im ständigen Auf- und Ab über das Räuberschlössle zur Mündung des Rötenbach und der Haslach. Nach Lenzkirch steigen wir hinauf zum Fischbacher Höchst 1.110 m, dem höchsten Punkt des Tages. Die letzten Kilometer zur gut geführten Jugendherberge am Schluchsee waren etwas zäh, da sie auf harten Untergründen bewältigt werden mussten.
Das Wetter war für den vierten Tag unserer Wanderung nicht besonders gut vorhergesagt. Umso mehr freuten wir uns, dass am Morgen die Sonne lachte. Gefühlt um den halben Schluchsee herum wanderten wir, bevor es zum schön gelegenen Unterkrummenhof aufwärts ging. Der Blick über den See ist von dort oben aus super schön. Der nun folgende Streckenabschnitt war etwas langweilig auf Forstwegen zu bewältigen. Deshalb war es nicht ganz so schlimm, als die dunkel heranziehenden Wolken Graupelschauer schickten. Gut hatten es diejenigen, welche die Vorgaben der Infomail und der DAV-Ausrüstungsliste befolgten und Regenklamotten und Handschuhe im Rucksack hatten. Es wurde richtig kalt. Das Wetter besserte sich und die Fernsicht auf die Alpen, war vom höchsten Punkt des Tages, dem Bildstein 1.134 m allerdings noch etwas eingeschränkt. Zum Schluss der Etappe nach St. Blasien, (22 km und ca. 530 Hm) führt der Weg vorbei am romantischen Windberg-Wasserfall.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück im Klosterhof geht´s auf schmalen Pfaden hinauf zum Lehenkopf (1039m) mit seinem hölzernen Aussichtsturm, dann weiter zur Horbacher Heide mit Alpenpanorama. Das Wetter ist traumhaft schön und die blühenden Wiesen machen den Tag zum puren Genuss. Mit dem Abstieg durch die kleine Hochwehrschlucht endet der Tag in Todtmoos (ca. 19 km, 600 HM). Hier gibt es in einem Cafe nahe unserer Unterkunft, dem Europäischen Gästehaus, die langersehnte Schwarzwälder Kirschtorte.
Den letzten Tag des Schluchtensteiges lassen wir etwas gemütlicher angehen. Wir nehmen den Bus bis zur Haltestelle „Schluchtensteig“ an der Wehratalbrücke“. Der Weg schlängelt sich steil den Hang hinauf zwischen hohen Bäumen, über kleine Bachläufe, bemooste Steine, Wurzeln bis wir den Bannwald erreichen, hier ruht jegliche forstliche Nutzung. Weit unten im Hotzenwald fließt die Wehra. Der Abstieg ist ähnlich dem Aufstieg bis wir auf einen breiten Forstweg stoßen, welcher uns hinab zum, heute fast leeren, Wehra-Stausee bringt. An der Wehra entlang führt der Weg nach Wehr wo am Busbahnhof nach ca. 10 km, 170 HM unsere Wanderung endet. Dank der Gästekarte dürfen wir ohne zusätzliche Kosten mit Bus, Bahn und Bus bis nach Stühlingen zu unseren Autos fahren und die Heimreise antreten.
Text: Elke Partsch
Bilder: Teilnehmer