Schneeschuhtour im Münstertal (Vinschgau), 22.02. - 26.02.2024

Mit Regen startet die Anfahrt ins Münstertal, bei trockenem Wetter kommen wir wohlgelaunt am frühen Nachmittag in Taufers im Münstertal an. Das kleine, beschauliche Dorf liegt auf 1.250 Höhenmetern und ist die westlichste Gemeinde Südtirols in Italien. Von Schnee weit und breit keine Spur. Flexibilität ist gefragt, es geht auf eine wunderschöne 12-Kilometer lange Tour – teils entlang eines Waalweges - rund um Taufers. Wir entdecken die erste Leberblümchen statt Schneeflocken. Der Abend klingt im familiären Hotel Chavalatsch bei einem sehr leckeren Abendessen aus. Der Wetterbericht für den nächsten Tag verspricht Schnee, ob das wohl stimmt?

Tag 2:
Ganz heimlich schlich sich über Nacht der Schnee ins Tal. Die Freude war groß, endlich weiße Landschaft. Start um 9 Uhr am Hotel Chavalatsch, die Schneeschuhe noch auf dem Rucksack, aber kurz nach dem Ortsausgang konnten wir sie schon anlegen. Der Steig 2a windet sich zügig durch herrlichen alten Lärchenwald, behangen mit vielen Bartflechten, nach oben. Ein märchenhafter Eindruck. Weiter oben, immer noch in undurchsichtigem weiß-grau, nach dem Wechsel auf den Steig Nr. 2, stehen hauptsächlich viele alte, knorrige Weißtannen durch die sich der Gratweg mal steil mal etwas flacher nach oben schlängelt. Dann kam die Stelle der Entscheidung. Querung bei steiler Hangneigung, lockerem hohen Schnee und kaum Verbindung zum Untergrund. Also Kehrtwendung und zurück durch den wunderschönen Wald zu Kaffee und Apfelstrudel und gemütlichem Plausch. Abends wurden wir dann von Lucas und seinem Team mit einem gschmackigen Menü verwöhnt.

Tag 3: Am Samstagmorgen hat es uns nach einem Blick aus dem Fenster schnell nach draußen gezogen. Aber nicht bevor wir uns an Lucas leckerem Frühstücksbuffet gut gestärkt hatten. Mit Sonne, blauem Himmel und viel Neuschnee sind wir pünktlich um 9.00 Uhr Richtung Tellaalm gestartet. Zuerst ging es über dick verschneite Almwiesen gemäßigt bergauf. Die Wintermärchenlandschaft hat uns alle fasziniert. Nach ca. 1 Stunde Gehzeit ging unser Weg in einen steilen Pfad über. Ab jetzt waren die "Spurer" stark gefordert. Nicht nur der viele Neuschnee war eine echte Herausforderung, auch der Wegverlauf war nicht immer leicht zu finden. Nach zahlreichen Kehren und mehr als 3 Stunden Gehzeit lichtete sich der Wald und die schön gelegene Tellaalm (2098m) war erreicht. Auch wenn sich inzwischen einige Wolken vor die Sonne geschoben hatten, konnte man den Blick auf die umliegenden Berge genießen. Super schön, war es auch einen Adler über uns zu beobachten. Nachdem wir uns gestärkt hatten, traten wir den Rückweg über einen weniger steilen Forstweg an. Hier konnte man den Tiefschnee nochmal richtig genießen. Vorbei an den Burgruinen Rotund und Reichenberg kamen wir gut gelaunt und zufrieden ins Dorf zurück. Wir freuten uns schon auf den selbst gebackenen Apfelstrudel von unserem sehr netten Gastwirt.

Tag 4: Nach einem wieder leckeren Frühstück geht es pünktlich um 9:00 Uhr, entgegen der Planung, Richtung Westen. Ziel ist heute die Stierberghütte. Der ursprüngliche Plan, per Auto nach Glurns zu fahren und dort eine Tour zu machen, ist nach den erneuten Schneefällen in der Nacht keine gute Option. Bei leichtem Schneefall legen wir die ersten 600 Höhenmeter schnell zurück. Manche stapfen entspannt vorweg und genießen die herrlich verschneite Landschaft, bei anderen rächt sich die mangelnde konditionelle Vorbereitung.
Am Ende des gespurten Weges wird es auch für die Vorderen anstrengend: ca. 50 cm tiefer, schwerer Neuschnee will gespurt werden. Das ist so anstrengend, dass wir es nicht ganz zur Hütte schaffen, für die letzten 80 Hm reicht die Zeit nicht. Dafür reißt die Wolkendecke auf, gibt den Blick auf die umliegenden Berggipfel frei und die Sonne taucht einzelne schneebedeckte Bäume in warmes Licht. Die Stimmung ist gut und zurück geht es deutlich schneller. Die Schlutzkrapfen am Abend runden einen tollen Tag kulinarisch lecker ab.

Etwas Kultus muss sein. Wir starteten, ohne Schneeschuhe auf den 8-Kirchen-Weg von Taufers im Münstertal. Direkt an der Hauptstraße, unweit vom Hotel, steht die kleine Kirche St. Nikolaus. Über einen kurzen Anstieg gelangt man zum St. Antonius-Kirchlein. Über eine Wiese stapften wir durch tiefen Schnee vorbei am Sportplatz zum St. Martinskirchlein. Hier konnte man durch die Fenster einen Blick auf das Innere werfen. Ein kleiner Abstieg durch den Wald und wir erreichten die offene Pfarrkirche St. Blasius und die daneben liegende St. Michaelskirche. Etwas unterhalb liegt die Hospizkirche St. Johannkirche. Nun ging´s ein kurzes Stück der Hauptstraße entlang, dann über verschneite Wiesenflächen – hier konnte man die Rastplätze der in der Nacht kommenden Hirsche erkennen – zur St. Valentinskirche in Rifair. Die St. Rochuskirche in Punktweil liesen wir links liegen, da der Wanderweg entlang vom Rambach auch für Fußgänger gesperrt war. Am Hotel angelangt wurden die letzten Gepäckstücke ins Auto gepackt und die Heimreise angetreten.
 
Text: Teilnehmer
Bilder: Teilnehmer

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