Schneeschuhtouren im Bregenzerwald, 12.01. - 15.01.2023
Die Wettervorhersagen und die Schneeverhältnisse waren nicht vielversprechend, aber dennoch starten wir planmäßig. Im Gasthof Taube in Bizau sind wir, 14 Personen, für drei Nächte einquartiert. Wir beziehen die Zimmer und verabreden uns – halt ohne Schneeschuhe – zum Wandern. Vom Gasthof (681m) aus wandern wir bei bewölktem Himmel durch den Ort, über Felder dann auf schmalem Waldweg mit tollen bemoosten Bäumen und Felsen hinauf zur Wendelinkapelle und weiter zum Berghaus Kanisfluh. Nach einem Einkehrschwung geht´s weiter auf teilweise schneebedecktem Forstweg in Richtung Hirschberg. Oberhalb der Unterhirschbergalpe (1159m) ist für heute der Aufstieg beendet. Über steile schneebedeckte Wiesen geht es abwärts, dann auf schmierigen Pfaden durch den Wald hinab und später auf der Straße zurück nach Bizau. Die Sauna und der Ruheraum lassen die Zeit bis zum Abendessen gemütlich überbrücken und wir sind sehr gespannt, was uns der nächste Tag so bringt.
Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir nach Damüls. Während im Tal die Wiesen grün sind, wird es je höher wir kommen doch tatsächlich etwas weißer. An der Straße unterhalb des Furkaliftes gibt es noch genügend Parkplätze. Wir schnallen die Schneeschuhe an, prüfen die LVS-Geräte und starten bei guten Verhältnissen zum Portlahorn (2010m). In einigen Wellen und über einen Bach steigen wir hinauf. Ingo, der wie so oft als Spurmaschine voran geht, möchte das Portlahorn über eine etwas steilere Stelle besteigen. Einige der Teilnehmerinnen teilen mit, dass sie da nicht aufsteigen möchten und so kehrt er um und wir gehen im Bogen etwas weniger steil zum Geländerücken hinauf. Kurz unterhalb des Gipfels zwingt uns ein stürmischer Wind und dichte Wolken zum Umkehren. Das Gesichtspeeling war eine Gratiszugabe. An einem windgeschützten Wäldchen machen wir Rast bevor wir entlang den „Sieben Hügel“ weiter gehen, die Bergstation der Sunnegg streifen und zum Parkplatz absteigen. Der Wind lässt inzwischen etwas nach und wir nehmen die Gelegenheit wahr um noch die LVS-Kenntnisse aufzufrischen. Während wir uns das leckere Abendessen schmecken lassen regnet es draußen in Strömen – hoffentlich wird es in der Nacht kälter und wir haben Glück und es fängt zum Schneien an.
Das Wetter sieht heute vielversprechend aus. Bevor wir in Richtung Damüls starten, müssen die Autos zuerst von ihrer Eisschicht befreit werden. Am Parkplatz von Schwende, einem Vorort von Damüls, schnallen wir die Schneeschuhe an. Voller Freude über den Neuschnee, es sind ca. 15 cm, starten wir bei Sonnenschein. Zunächst auf einem Forstweg, dann weiter über Wiesen und durch den Wald steigen wir zur Mittelargenalpe (1688m) auf. Es ist traumhaft schön durch den Pulverschnee zu stapfen. In einigen Kehren, immer steiler werdend, erreichen wir das Gipfelkreuz des Klippern, aber Vorsicht – Richtung Norden ist eine große Wechte. Bei auffrischendem Wind genießen wir die super Fernsicht, machen ein paar Fotos und steigen auf demselben Weg wieder hinab. Ein Teil der Gruppe lockert wieder die Muskeln in der Sauna und andere gehen in die gegenüberliegende Destillerie zur Schnapsverkostung.
Heute heißt es Abschiednehmen von unseren Gastgeberinnen Margit und Monika. Hier im Gasthaus Taube wurden wir immer sehr höflich bedient und das Essen war fantastisch. In der Nacht hat es, laut den Wettervorhersagen bis auf 2200m hinauf geregnet. Wir fahren deshalb nicht wieder in höhere Regionen, sondern nur in einen Weiler nahe Bizau. Unsere drei Autos passen gerade auf den Wanderparkplatz von Hilkat (840m). Die Schneeschuhe befestigen wir am Rucksack und wer weiß, vielleicht können wir sie ja doch noch einmal anschnallen. Sehr abwechslungsreich sind die Wege. Über schmale, schlammige Pfade oft durch den Wald, dann über Wiesen und Forstwege gelangen wir hinauf zur Seefluhalpe (1309m). Eine Herde von Gämsen tummeln sich oberhalb der Alpe im Schnee. Bei noch recht passablem Wetter, aber die dunklen Wolken vom Bodensee her im Blick, geht es steil den Wiesenhang hinauf, und dann auf sehr schmalem Pfad in den dunklen Wald hinein. Der geplante Gipfel des Hälekopfes (1614m) erreichen wir nicht. Zu steil ist das letzte Waldstück und wir beschließen auf 1560m umzukehren. Eine gute Entscheidung, denn kurz darauf beginnt ein Schneeschauer mit heftigem Wind, welcher bald in Graupel, dann in Regenschauer übergeht. Den schlammigen Pfad können wir auf einem Forstweg umgehen und erreichen gut nass die Autos. Nach einem weiteren Einkehrschwung in dem Berghaus Kanisfluh treten wir die Heimreise an.
Text: Elke Partsch
Bilder: Teilnehmer