Schneeschuhtouren in der Silvretta, 27.03. - 31.03.2014
1. Tag
Reibungslose Fahrt mit Privat-Pkws bis zum Talparkplatz der Heidelberger Hütte in Ischgl. Die Skipiste geht bis zu den ersten Häusern herunter. Also die Schneeschuhe anschnallen und bergauf stapfen. Oder bis zur Mittelstation der Fimbabahn schweben. Von dort marschieren wir alle in die winterliche Landschaft des Fimbatals hinein. Die Sonne strahlt und dies wird auch bis zum letzten Tag so bleiben!
Nach knapp 5 Stunden, ca. 900 hm im Aufstieg und rd. 14 km Wegstrecke erreichen wir die Heidelberger Hütte (2264 m). Ein angenehmer „Luxus“: Alle Zimmer und Lager sind beheizt! Und im Gastraum genügt leichte Sommerkleidung!
2. Tag
Abmarsch gegen 8.30 Uhr. Die „schnelle / normale Gruppe“ geht voraus; im gebührenden Abstand folgt die „normale / langsame Gruppe“. Nach ca. 3 Stunden stehen die ersten am Gipfel der Breiten Krone (3079 m). Eine wunderschöne Rundumsicht bis zur Bernina-Gruppe belohnt unsere Mühe. Nach dem Abstieg zum Kronenjoch (2958 m) marschiert eine Gruppe weiter Richtung Grenzeck-Kopf (3048 m), den sie aber wegen einer riskanten Gratsituation nicht ganz erreichen kann.
Auf dem Rückweg absolvieren alle Teilnehmer noch die obligatorische Verschütteten-Suchübung. Nach über 12 km Wegstrecke und ca. 900 hm im Aufstieg (für die „GrenzeckGruppe“) ist auf der Hütte entspannen angesagt, bevor wir uns beim Abendessen für die kommenden „Aufgaben“ stärken können.
3. Tag
Es ist sehr windig. Das hält uns aber nicht davon ab, wieder einen Dreitausender-Gipfel zu erklimmen. Heute ist es der Piz Davo Lais (3027 m),den die „Schnellen“ nach etwa 2,5 Std. erreichen. Wieder eine tolle Rundumsicht mit dem Piz Buin als markantem Silvretta-Gipfel in der Nähe und dem Ortler-Massiv in der Ferne.
Nach dem Abstieg zur Fuorcla Davo Dieu (2807 m) marschiert eine Gruppe Richtung Hütte, die anderen wenden sich zum „Doppelgipfel“ des Piz Davo Dieu (höchster Punkt 2889 m). Der Weg dorthin ist wegen Triebschnee etwas heikel und bedarf des sachkundigen Spurens unserer Fachübungsleiter. An der Fuorcla d´ Lavèr (2851 m) ist der „Gipfelhunger“ bei manchen noch nicht gestillt. Sie ersteigen auch noch den Piz Lavèr (2984 m), während andere darauf verzichten und mit Riesenschritten durch den herrlichen Tiefschnee Richtung Hütte davonstapfen oder -springen. Die „Drei-Gipfel-Gruppe“ hat heute annähernd 1.000 hm im Aufstieg bewältigt bei einer Wegstrecke von über 10 km.
4. Tag
Zur „Erholung“ geht es heute auf einen in Sichtweite der Hütte gelegenen Berg, den Piz Larain bzw. die Larainferner-Spitze (3009 m). Einem relativ kurzen, aber Schweiß treibendem Anstieg zum Larainferner-Joch (2853 m) folgt der Gipfelanstieg durch eine steile Flanke. Hier ist besondere Konzentration geboten. Aber wir schaffen es und freuen uns umso mehr über die gute Aussicht und die Windstille, die uns eine ausgiebige Gipfelrast ermöglicht. Der direkte Abstieg durch den tiefen Schnee zur Hütte ist dann - je nach Mentalität und Leistungsvermögen - mehr oder weniger vergnüglich.
Auf der Hütte folgt die übliche Körperpflege, wobei auch manche Sonnenbrände intensiv behandelt werden müssen! Beim abendlichen Zusammensein können wir zufrieden auf über 700 hm im Aufstieg bei knapp 5 km Wegstrecke zurückblicken.
5. Tag
Zum Abschluss geht es für die meisten von uns noch einmal „richtig zur Sache“. Der Rückweg“ führt uns zunächst in die Höhe, nämlich auf den Piz da Val Gronda (2812 m). Trotz eines Schneeschuhbruchs erreichen wir den Gipfel, der zugleich die Bergstation eines Skilifts ist, nach knapp 2 Stunden. Wir marschieren am Rande der Skipiste steil bergab bis zur Gampenalpe (1975 m), wobei wir auf den zunehmenden Skibetrieb achten müssen. Von dort geht es auf dem Fahrweg, der zugleich Skipiste ist, weiter und hinunter nach Ischgl und zum Parkplatz. Unsere „Tagesleistung“: 16 km Wegstrecke, etwa 550 hm im Aufstieg und über 1400 hm im Abstieg!
Die 14 TeilnehmerInnen danken dem Führungsteam IngoPfäffle, Michael Früh und Elke Partsch ganz herzlich für die Organisation und für die gute Betreuung.
Text: Gerhard Schumacher
Bilder: Andreas Schmid