Schneeschuhwanderung in der Nagelfluhkette, 24.01. - 27.01.2025
Tag 1: Noch etwas verschlafen trafen wir uns Freitag früh am Stuttgarter Bahnhof. Mit dem Zug über Ulm und Immenstadt ging es Richtung Nagelfluhkette. Die Bahnfahrt klappte wie am Schnürchen. Nach kurzer Busfahrt erreichten wir Gschwend als Startpunkt unserer Hüttenrunde. Schnee war leider nicht viel zu sehen, so dass wir mit den Schneeschuhen am Rucksack den Aufstieg über das Gschwender Horn zur Alpe Obere Kalle antraten. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Hütte, so dass noch genügend Zeit blieb, sich mit Kaffee und Kuchen zu stärken und die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Terrasse zu genießen. Mit einer sehr forschen Ansage der Hüttenwirtin wurden wir über die Hausordnung aufgeklärt, bevor wir ins Matratzenlager entlassen wurden. Am Abend wurden wir mit Käsefondue bzw. Kassler mit Sauerkraut für die Höhenmeter belohnt.
Ulrike Geiger
Tag 2 wartet auf die nun vollzählige Truppe – Pitzi ist gestern Nachmittag auf der Alpe Obere Kalle dazugestoßen. Nach einer ruhigen Nacht im Schlaflager – was gar nicht so eisig kalt war, wie vorher befürchtet – wartete ein tolles Frühstück auf uns. Leider gab es noch eine etwas sperrige Diskussion mit den Hüttenwirten über Marschtee / Ja / Nein / Wo / Vom Buffet / Aus der Küche / etc. pp hatten wir aber am Ende alles, was wir für einen schönen Tag benötigen.
Nachdem wir am vorigen Tag die Schneeschuhe nur am Rucksack getragen haben, waren wir heute wild entschlossen, gleich damit zu starten. Noch im Schatten stiegen wir Richtung Himmelseck (1487m) auf. Oben angekommen wurden wir mit einem wundervollen Blick auf die Nagelfluhkette belohnt. Im Sonnenschein und bei mindestens 10 Grad ging es weiter über den Vorderen Prodel (1470m), Denneberg (1472m), Prodel (1401m) und Spitzlerberg (1336m) auf einem traumhaft schönen Grat entlang. Mittlerweile waren wir auch wieder mit den Wanderschuhen unterwegs – uns ging der Schnee unter den Schneeschuhen definitiv aus. Nach dem Abstieg ins Weißachtal stiegen wir in die Hochgratbahn. Wer wollte (und das waren fast alle), konnte noch den Hochgrat besteigen. Danach ging es mit viel Schwung ins Staufner Haus hinab, wo wir vom ganzen Hütten-Team super herzlich begrüßt und am Abend super lecker bekocht wurden.
Manja Winkle
Tag 3: Nach einer nächsten Nacht im Lager wartete eine schöne Überraschung auf uns: NEUSCHNEE !
Auch das Frühstück im Staufner Haus war sterne-verdächtig, danach ging es freudig dem nächsten Anstieg Richtung Bergstation Hochgratbahn entgegen. Zunächst noch wolkenverhangen, aber bald später sollte sich die Sonne zeigen. Ingo musste die geplante Tour etwas anpassen und wir mussten den Gelchenwanger Kopf und das Rindalphorn auslassen, wurden aber durch einen traumhaft schönen und einsamen Abstieg ins Gunzesrieder Tal belohnt. Schnell war unsere heutige Bleibe, das Nagelfluhhaus Hirsch, gefunden. Wir lernten die aus Sachsen stammenden, recht kommunikativen Wirtsleute kennen und die Wirtin zauberte leckere Allgäuer Krautkrapfen 2.0 (ohne Kraut) auf den Tisch. Ein wunderschöner Tag ging zu Ende.
Manja Winkle
Tag 4: Von der Gunzesrieder Säge über den Mittag nach Immenstadt
Ute und Karsten vom Nagelfluhhaus Hirsch bereiteten uns ein tolles Frühstück einschließlich Rührei von den Eiern der eigenen glücklichen Hühner. Der Abschied von den netten Wirtsleuten und dem großen weißen „Schmusehund“ fiel schwer. Ein dickes Dankeschön an Karsten für das Anfeuern des Holzofens im Abstellraum, ohne diese Wärme wären unsere vom gestrigen, am Ende sulzigen Schnee nassen Stiefel, nie trocken geworden. Ohne Schneeschuhe an den Füßen wanderten wir los. Heute waren wir auf der schneearmen Südseite unterwegs, also keine guten Bedingungen für Schneeschuhe. Bei bewölktem Himmel und eher frühlingshaften Temperaturen stapften wir hinauf zum Bärenköpfle (1.476 m). Bei dieser Anstrengung wurde es einem der Teilnehmer schon so warm, dass er im T-Shirt unterwegs war. Da auch hier oben nur wenig Schnee lag, blieben die Schneeschuhe heute außen am Rucksack montiert. Weiter ging es auf- und abwärts zum Gipfelkreuz des Mittag (1.451 m). Von dort hatten wir eine tolle Sicht auf den Grünten mit seiner markanten Antenne. Vorbei an der Sesselliftstation (heute lief der Lift nicht wegen Wartungsarbeiten) konnten wir die Aussicht auf Immenstadt und Sonthofen genießen. Unsere sonnige Mittagspause nahmen wir – stilecht – auf der Alpe Mittag auf 1210 m Höhe ein. Quasi mit dem letzten Bissen verzog sich dann leider die Sonne und es wurde „einen Kittel“ kälter. Der folgende steile Abstieg war dann gespickt mit dicken Eisplatten, manch einer legte – vernünftigerweise - seine Grödel an. Durch die eisigen Passagen geriet der Abstieg hinunter nach Immenstadt recht anstrengend. Aber rechtzeitig vor Abfahrt des Zuges nach Ulm um 14.17 Uhr erreichten wir den Bahnhof nach 10,7 Kilometern und 590 m Aufstieg sowie 820 m Abstieg.
Christa Kühner
Text: Teilnehmer
Bilder: Teilnehmer