Waalweg im Vinschgau, 10.07. – 13.07.2014

von Claudia Gräfe

Was sind Waalwege? Das fragt sich mancher, der Südtirol und das Vinschgau noch nicht bereist hat.
Waalwege sind alte Wasserleitungen, die schon vor Jahrhunderten angelegt wurden um das Wasser im Vinschgau von den Bergen auf die niederschlagsarmen Felder und Wiesen an den Berghängen und im Tal zu leiten. Durch offene Leitungen, teils in den Fels gehauen, durch aus Baumstämmen gefertigten Leitungen und teilweise auch unter der Erde wird das Wasser umgeleitet. Das Gefälle wird ausgenutzt um dann das Wasser über Berieselungsanlagen niederzubringen.Wenn auch viele dieser Waale durch Kunststoffrohre ersetzt wurden, sind doch einige im uralten Zustand erhalten worden.

 

Die Gruppe von 23 Teilnehmern hatte ihr Quartier im Gasthof Gemse in Planeil und brach am 10.7.2014 zu einer 4 stündigen Wanderung  am Leitenwaal und am Berkwaal oberhalb von Malsch auf. Dieser Waal führte noch Wasser und man konnte auch das Verteilungssystem mit dem Tötzsch und Waalschellen anschauen.

 

Am 11.7.2014 fuhr die Gruppe nach Kastelbell. Da das Schloss Juval von Reinhold Messner geschlossen war, konnte wir in einer abenteuerlichen Fahrt auf der engen Bergstraße auf das Schloss Juval hoch fahren. Von dort  ging es dann vorbei an einigen Gehöften über den Tscharser Waalweg fnach Tscharsch und nach einer Einkehr auf dem Stabener Waalweg zurück nach Juval. Diese Waale führten leider kein Wasser mehr, waren aber eindrucksvoll in den Steilhängen angelegt. Nach 6 Stunden waren wir wieder zurück am Schloss Juval und fuhren dann zurück in unser Quartier.

 

Am 12. 7. 2014 beschlossen wir die Gegend um das Stilfser Joch zu erkunden. Von Prad aus ging eine Gruppe auf dem Sentiero Archaika, einem Wanderweg, der in Halbhöhenlage oberhalb des Suldenbachs am Agumser Berg nach Stilfs führte. Vorbei an Ausgrabungen aus der Steinzeit erreichte die Gruppe in 4 Stunden Stilfs wo eine Einkehr in der Post eingelegt wurde.
Eine zweite Gruppe wanderte auf dem Agumser Bergwaal auch nach Stilfs musste aber vor dem Ort noch einen gehörigen Anstieg meistern. Der Rückweg ging dann auf der südlichen Talseite über verschieden Gehöfte und dem Frauwaal zurück nach Prad.

 

Am letzten Tag planten wir auf dem Heimweg noch eine Wanderung auf dem westlichen Höhenweg  über dem Reschensee ein. Zur Auffahrt benutzten wir die Seilbahn zur Haiderlam um mit der Schönebenbahn wieder nach unten zu fahren. Leider traten hier schon bei einigen die ersten Anzeichen einer Viruserkrankung, wie sich später herausstellte dem Novovirus, auf. Übelkeit und Erbrechen waren eine üble Begleiterscheinung auf dieser Tour. Auch bei der Heimfahrt kämpften fast die Hälfte der Teilnehmer mit dem Novovirus.

 


Text
: Helmut Reinhard
Bilder: Helmut Reinhard